Hersteller rufen Medikament gegen Bluthochdruck zurück
(fka) Valsartan, eines der am häufigsten verordneten Medikamente gegen Bluthochdruck, ist bei der Herstellung mit einem vermutlich krebserregenden Stoff verunreinigt worden. Das hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mitgeteilt. Europaweit rufen deshalb immer mehr Hersteller seit dem 4. Juli ihre Medikamente aus den Apotheken zurück. Derzeit sind die Präparate von 17 Herstellern betroffen, darunter auch Hexal, Ratiopharm, Heumann und Stada.
Dennoch rät das BfArM vom sofortigen Absetzten des Medikaments ohne Rücksprache mit einem Arzt ab. Hierbei sei das Risiko von Schäden höher als durch die Einnahme des verunreinigten Medikaments. Eine akute Patientengefahr bestehe nicht. „Patienten, die ein Valsartan-haltiges Medikament einnehmen und sich nicht sicher sind, ob ihres ebenfalls von der Verunreinigung betroffen ist, können sich in der Apotheke informieren“, rät Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes.
Bei der Herstellung des Wirkstoffs des Blutdrucksenkers Valsartan kam es zu einer Verunreinigung mit N-Nitrosodimethylamin. Diese Substanz wird von der Internationalen Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der EU als wahrscheinlich krebserregend eingestuft, meldet das BfArM. Betroffen sind die Valsartan-haltigen Arzneimittel, dessen Wirkstoff vom chinesischen Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical produziert wurde. Unklar sei jedoch noch, wie hoch die Konzentration des krebserregenden Stoffes im Blutdrucksenker sei und wie die Verunreinigung zustande kam. Laut BfArM wird auf europäischer Ebene noch ermittelt.
Bislang sind aber nicht alle Valsartan-haltigen Medikamente betroffen: Die Präparate der Hersteller Novartis, TAD Pharma und Mylan Dura enthalten nach Angaben der Hersteller den krebserregenden Stoff nicht, wie die Deutsche Apotheker-Zeitung berichtet.
der zurückgezogenen Medikamente findet man auf der Internetseite der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft unter: https://www.akdae.de/ Arzneimittelsicherheit/ Weitere/201807091.html