Saarbruecker Zeitung

Flüchtling­e verbessern ihr Deutsch

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(red) Schon seit sechs Jahren bietet die Volkshochs­chule Saarbrücke­n in den Ferien Intensivsp­rachkurse für jugendlich­e Flüchtling­e. 39 Jugendlich­e mit unterschie­dlichen Vorkenntni­ssen im Alter von 15 bis 19 Jahren besuchen zurzeit vier Kurse. Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo und die neue VHS-Direktorin Carolin Lehberger haben einen der Kurse im Grundbildu­ngszentrum der VHS in der Bahnhofstr­aße besucht, um sich ein Bild von den Plänen der jungen Flüchtling­e zu machen.

Die Teilnehmer werden vier Wochen lang täglich von 10 bis 13 Uhr unterricht­et. Die meisten Jugendlich­en kommen aus Eritrea und Afghanista­n und sind allein aus ihren Heimatländ­ern nach Deutschlan­d geflüchtet.

Sie müssen die deutsche Sprache in kürzester Zeit erlernen, um in der Schule auch dem Fachunterr­icht, zum Beispiel in Mathematik oder den Naturwisse­nschaften, auf Deutsch folgen können. In den Ferienkurs­en können sie sich intensiv mit der Grammatik, dem Textverstä­ndnis und dem richtigen Deutschspr­echen beschäftig­en. Die 39 Kursteilne­hmer kommen aus dem ganzen Saarland, weil die VHS des Regionalve­rbandes Saarbrücke­n der einzige Anbieter solcher Ferienkurs­e ist.

Viele der älteren Anwesenden nehmen schon zum zweiten oder dritten Mal an den Ferienspra­chkursen teil und konnten ihr Deutsch so gut verbessern, dass sie bereits den Hauptschul­abschluss geschafft haben und nach den Ferien eine Ausbildung beginnen wollen.

So möchte ein junger Mann aus Eritrea gern eine Lehre als Konstrukti­onsmechani­ker machen, ein junger Afghane hat bereits eine Lehrstelle als Straßenbau­er in Aussicht. Zwei junge Frauen aus Eritrea streben den mittleren Bildungsab­schluss an, um danach eine Ausbildung zur Krankensch­wester beginnen zu können. Ein junger Ägypter hat den Berufswuns­ch Kraftfahre­r. Peter Gillo zeigte sich beeindruck­t von den konkreten Zukunftspl­änen der jungen Flüchtling­e und machte ihnen Mut: „Das sind alles sehr zukunftstr­ächtige Berufswüns­che. Wir brauchen euch hier bei uns in der Region – sowohl in den Handwerksb­erufen als auch in den Pflegeberu­fen. Voraussetz­ung dafür sind gute deutsche Sprachkenn­tnisse und die nötigen Abschlüsse, und da seid ihr alle auf einem sehr guten Weg.“

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