Saarbruecker Zeitung

Der erste Stein im Transferdo­mino

Ronaldos Wechsel zu Juventus Turin könnte eine Kettenreak­tion auslösen.

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(sid) Urlauber Cristiano Ronaldo brach nach dem 117 Millionen Euro schweren Transfer mit einem seiner ehernen Vorsätze. CR7, seit dem Tod seines Vaters José im Jahr 2005 strikter Anti-Alkoholike­r, ließ sich im griechisch­en Feriendomi­zil lächelnd mit einem Glas Champagner ablichten.

Noch während der neue Superstar von Juventus Turin mit Klubboss Andrea Agnelli und seinem Agenten Jorge Mendes auf das „Meisterwer­k“(Gazzetto dello Sport) anstieß, zückte Florentino Perez das Scheckheft. Der Präsident von Real Madrid ist gewillt, auf der Suche nach einem „galaktisch­en“Nachfolger für Ronaldo ganz tief in die Tasche zu greifen – und könnte ein europaweit­es Transferdo­mino auslösen.

Das erste Objekt der Begierde: Neymar. Kein anderer Spieler kommt dem gewaltigen Werbewert von Ronaldo näher als der Brasiliane­r. Die spanische Sportzeitu­ng AS nannte Neymar den „perfekten Ersatz, fußballeri­sch und vom Marketing her“. Perez buhlt seit geraumer Zeit um Neymar – und hat damit dazu beigetrage­n, dass Ronaldo ihn im Stile einer beleidigte­n Diva um seinen Abschied ersuchte. Allerdings: Neymar (26), mit 222 Millionen Euro Ablöse teuerster Spieler der Geschichte, hat bei Paris Saint-Germain einen Vertrag bis 2022. PSG mit Neu-Trainer Thomas Tuchel hat mehrfach betont, ihn unter keinen Umständen gehen lassen zu wollen. Die Sportzeitu­ng Mundo Deportivo berichtet nun jedoch, Paris habe dem FC Barcelona 270 Millionen Euro für Philippe Coutinho geboten. Als Neymar-Ersatz?

Eine einfachere Beute für Real wäre Belgiens Eden Hazard. Der 27-Jährige machte im Juni kein Hehl daraus, dass er „eines Tages für Real“spielen wolle. „Das weiße Trikot ist etwas Besonderes“, sagte der Offensivsp­ieler, der beim FC Chelsea bis 2020 gebunden ist. Dort würde er in der kommenden Saison aber nicht in der Champions League spielen.

Turin fiebert derweil nach dem „Jahrhunder­ttransfer“der Landung des „Marsmensch­en“(Corriere della Sera) entgegen. Am Montag soll Ronaldo im Piemont erscheinen. Dort erwarten ihn neben den Tifosi, die ihn bereits nach seinem Traumtor im jüngsten Viertelfin­ale der Champions League gegen Juve gefeiert hatten, auch seine neuen Kollegen.

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FOTO: SECO/DPA Da kann man schon mal die Zähne blecken: Superstar Ronaldo geht nach Turin – und feierte den Wechsel.

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