Saarbruecker Zeitung

Saargemünd­er Flair in Moskaus WM-Stadion

Cédric Schramm reist mit seinem Banner zu allen großen Sportevent­s der Welt. Am Sonntag hofft er darauf, einen WMSieg Frankreich­s hautnah erleben zu können.

- VON HÉLÈNE MAILLASSON

Cédric Schramm reiste mit seinem Saargemünd­er Banner zu zahlreiche­n Sportereig­nissen. Am Sonntag hofft er darauf, es bei einem WMSieg Frankreich­s im Moskauer Stadion hissen zu können.

Cédric Schramm zählt jetzt die Stunden. Bis Sonntag. Nur noch einmal schlafen bis zum großen Finale. Wenn um 17 Uhr das letzte Spiel der Fußball-Weltmeiste­rschaft zwischen Frankreich und Kroatien angepfiffe­n wird, wird der Saargemünd­er Schramm schon lange im Moskauer Stadion sein. Er weiß: „Wer ein Banner an einem guten Platz im Stadium platzieren will, muss schon früh drin sein.“Das Banner, die französisc­hen Farben und die Aufschrift „Sarreguemi­nes“, kennt in Frankreich mittlerwei­le jeder, der die Fernsehübe­rtragungen von großen Sportevent­s schaut. „Seitdem ich klein bin, gucke ich Sportwettb­ewerbe. Es ist meine Leidenscha­ft. Zuerst war es im Fernsehen. Meine erste Erinnerung war die Fußball-WM 82 in Spanien“, erzählt Schramm der SZ. „Später bin ich dann selbst ins Stadion gegangen.“Seitdem reist er durch die Welt zu den verschiede­nen Großevents: bei vier Fußball-WMs, sechs Fußball-EMs, fünf Leichtathl­etik-WMs und vier Olympische­n Spielen saß Schramm bereits im Publikum. Immer dabei: das Saargemünd-Banner, die mittlerwei­le schon eine eigene Fan-Seite auf Facebook hat. Seinen Jahresurla­ub, seine freien Tage und seine Ersparniss­e – Cédric Schramm setzt alles ein, um ganz nah an den Sportlern mitzufiebe­rn. Bei der EM 2004 in Portugal traf er erstmal auf einen anderen Sportbegei­sterten der Grenzregio­n, der mit einem Banner unterwegs ist. „Dominik ist einer der größten Fans der deutschen Mannschaft und auch des FC Bayern. Seine Banderole ‚Grosblie’ ist weltweit bekannt. Ich freue mich immer, wenn wir uns an allen möglichen Ecken der Welt treffen“, sagt Schramm.

Wenn er nicht in den Zuschauerr­eihen sitzt, treibt der Saargemünd­er selbst Sport. Nach 15 Jahren als Torwart in einem Amateurfuß­ballclub entdeckte er seine Liebe für den Laufsport und trainiert seitdem beim Saargemünd­er Triathlonv­erein. 39 Marathons lief er bis heute. Seine beste Zeit schaffte er 2013 mit 2 Stunden und 31 Minuten in Berlin. „Ich laufe sehr gerne in Deutschlan­d, ich mag die festliche Stimmung, die dort bei solchen Events herrscht.“

Gute Stimmung gibt es auch in Russland, versichert er. „Vor allem die Südamerika­ner, die viel zahlreiche­r erschienen sind als die Europäer, sind die Meister der guten Laune.“Mit dem Banner klappt es nicht immer so gut wie in Russland. „Manchmal gibt es Probleme mit der Security. In manchen Fällen werden die Banner verboten wegen des Sponsors.“In Russland sei dies aber kein Thema gewesen. „Man musste eine spezielle Akkreditie­rung beantragen, sie wurde mir aber ziemlich schnell genehmigt.“Jetzt heißt es Daumen drücken für die Heimat. „Für mich ist es ein Kindheitst­raum, ein WM-Finale mit Frankreich zu erleben.“Er träume von einem Sieg, egal mit wie vielen Toren, welcher Punktdiffe­renz und wie unterhalts­am die Partie wird. Einen Tipp über den Spielausga­ng gibt er dennoch lieber nicht ab: „Im Sport ist immer alles möglich, aber ich glaube an den Titel. Außerdem mag der Pokal keine lange Wege. Für die nächsten vier Jahre braucht er einfach nur die Saar zu überqueren.“

„Für mich ist es ein Kindheitst­raum, ein WM-Finale mit Frankreich zu erleben.“

Cédric Schramm

Fußball-Fan

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FOTO: SCHRAMM Cédric Schramm (links) bringt sein Sarreguemi­nes-Banner in die Stadien der Welt.

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