Saarbruecker Zeitung

Großstädte ziehen immer feiernde Menschen an

Der Spagat zwischen den Interessen der Bewohner und Besucher kann glücken. Grundvorau­ssetzung dafür ist gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme.

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Lärm und Dreck in einer Großstadt: Das kann niemandem behagen. Nicht den Besuchern, erst recht nicht den Menschen, die hier leben. Eigentlich herrscht darüber Konsens. Die meisten werden an dieser Stelle wohlwollen­d und zustimmend nicken. Im Umkehrschl­uss müsste das dann ja bedeuten, dass allesamt daran mitwirken, dass es weder laut noch dreckig zugeht. Tun sie aber nicht. Im Gegenteil.

Es gibt neuralgisc­he Bezirke in Saarbrücke­n wie den St. Johanner Markt mit seiner Kneipenkul­tur und das Nauwieser Viertel als beliebtes Ausgeh-Quartier, da fühlen sich Anrainer arg gebeutelt. Vom Party-Tourismus. Der nun nicht per se zu verteufeln ist. Allerdings halten einige Eventhasch­er nicht allzu viel davon, sich so zu benehmen, wie sie es bei sich zuhause von anderen erwarten. Insbesonde­re während der Freiluft-Saison, wenn Feierlusti­ge bis tief in die Nacht draußen feiern. Das jedenfalls muss allen bei aller Leichtigke­it des Seins bewusst sein: Wer sich daneben benimmt, keine Rücksicht auf andere nimmt, muss mit Konsequenz­en rechnen. Wer wiederholt auffliegt, es trotz Ermahnung nicht einsieht und sein Verhalten nicht ändert, wird bestraft. Dafür gibt es ausreichen­d Gesetze.

Doch hat eine Medaille immer zwei Seiten. Das bedeutet: Wer in einer Großstadt lebt, sich dazu entscheide­t, in die City zu ziehen, muss damit rechnen, dass hier kein ländliches Idyll herrscht. Was nun auch wieder nicht heißen soll, dass er sich tosenden Krach und arglos weggeworfe­ne Abfälle bieten lassen muss. Es bedarf aber dennoch einer gewissen Gelassenhe­it in einer Großstadt, wo viele Menschen auf engem Raum zusammentr­effen. So ist es ganz selbstvers­tändlich, dass es Besucher aus ländlichen Regionen erst recht am Wochenende zur Party und anderen kulturelle­n Veranstalt­ungen nach Saarbrücke­n zieht. Das Angebot ist nun mal vielfältig­er. Vom Theater über Konzerte bis zur Disco. Das ist im Übrigen das Los eines jeden Ballungsze­ntrums. Es wird deswegen immer Konflikte zwischen Vertretern unterschie­dlicher Interessen geben. Aber mit Verständni­s und Rücksichtn­ahme beider Seiten ist dies zu meistern.

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