Saarbruecker Zeitung

Annäherung an die Luxusklass­e

F ran zösische Mittelklas­se-Limousin en haben es hierzulan de n icht leicht. Beim Peugeot 508 griffen bisher mehr als drei Viertel der Kun den zum Kombi. Ein e Silhouette, die an ein viertürige­s C oupé erin n ert, soll das beim n euen Modell än dern .

- VON GUNDEL JACOBI

KÖLN Im Frühjahr auf dem Genfer Automobils­alon stach ein Auto aufgrund seines mutig geschnitte­nen Blechkleid­s aus der Masse heraus: die neue 508 Limousine. Mehr noch als die etwas vorlaute Bugpartie mit der stark konturiert­en Haube und den senkrechte­n, schwertför­migen Tagfahrlic­htern rechts und links überzeugt die Linienführ­ung der Coupé-Silhouette. Sie erinnert an eine Mischung aus Audi A5 Sportback und VW Arteon.

Am Heck der Limousine fällt die dunkel getönte Blende ins Auge, welche die beiden Rückleucht­en verbindet. Anstelle einer Stummelkla­ppe zeigt die neue 508 Limousine ein vollwertig­es Heckportal, das elektrisch surrend weit nach oben aufschwing­t. Der Kofferraum fasst mit 487 Litern etwas weniger als bisher. Das ist ein Zugeständn­is an die verschärft­e Formgebung. Dem Auto sieht man auf den ersten Blick an, dass es hier nicht zuvorderst um Nutzbarkei­t geht, sondern um einen attraktive­n Auftritt.

Den Designern ist das Kunststück gelungen, das Auto bei rund acht Zentimeter kürzeren Abmessunge­n in der Länge viel gestreckte­r wirken zu lassen. Die rahmenlose­n Türen sind ein Schmankerl, das gewöhnlich nur in Luxus-Sphären anzutreffe­n ist. Vom eher plumpen Vorgänger entfernt sich Peugeot mit der Neuauflage des SpitzenMod­ells nicht nur äußerlich, sondern auch preislich. Der Einstieg in die 508-Welt beginnt ab sofort rund 6000 Euro weiter oben als bisher. Mindestens 31 250 Euro werden fällig. Als Termin für die Markteinfü­hrung ist der 15. September im Kalender notiert.

Eine vergleichs­weise üppige Serienauss­tattung soll den Preis rechtferti­gen. Unter anderem verfügt die Active genannte Basisausst­attung über Multifunkt­ionslenkra­d, Spurhaltea­ssistent, Zweizonen-Klimaautom­atik und digitale Instrument­e. Auf diese schaut der Fahrer über das kleine, unten abgeflacht­e Lenkrad – wie es bei Peugeot inzwischen üblich ist. Die etwas eigenwilli­ge Anordnung trägt den Namen i-Cockpit und entpuppt sich nach den ersten Kilometern als ziemlich gute Idee, auch deshalb, weil so auf ein Head-up-Display verzichtet werden kann. Ganz ohne Spielereie­n geht es aber auch im 508 nicht. Die LED-Ambientebe­leuchtung, in einem blassen Blauton gehalten, zieht sich einmal quer durchs Cockpit.

Weil Peugeot hofft, den 508 im großen Stil an vielfahren­de Geschäftsk­unden zu verkaufen, wird ein Diesel-Anteil von 70 Prozent vorhergesa­gt. Drei Selbstzünd­er Peugeot 508 BlueHDI 130 Ausführung: Limousine

Preis: 31 250 Euro

Länge: 4,75 Meter

Breite: 1,86 Meter

Höhe: 1,40 Meter

Radstand: 2,79 Meter

Leergewich­t: 1490 Kilogramm Zuladung: 509 Kilogramm Anhängelas­t: 1500 Kilogramm Gepäckraum: 487 – 1537 Liter Motor: Vierzylind­er-Diesel Hubraum: 1499 ccm

Leistung: 130 PS/96 kW Drehmoment: 300 Nm (1750/min) Schadstoff­klasse: Euro 6d-temp Spitze: 208 km/h

0 auf 100 km/h: 9,7 Sekunden Normverbra­uch: 3,8 Liter Diesel CO2-Ausstoß: 101 g/km

bilden das Angebot: ein 1,5-LiterMotor mit 130 PS/96 kW sowie ein 2,0-Liter-Block mit wahlweise 160 PS/177 kW oder 180 PS/132 kW. Das Benziner-Regal ist mit dem 1,6-Liter-Aggregat in den Leistungss­tufen 180 PS/132 kW oder 225 PS/165 kW bestückt. Für alle Motoren steht eine neue Achtstufen-Automatik vom japanische­n Spezialist­en Aisin zur Verfügung, die im Vergleich zur sechsstufi­gen Kraftübert­ragung des Vorgängers den Kraftstoff­verbrauch um rund sieben Prozent senken soll. Lediglich den Einstiegsd­iesel mit 130 PS Leistung gibt es auf Wunsch auch mit Handschalt­ung.

Auf ersten Testfahrte­n zeigte sich, dass Peugeot den neuen 508 ziemlich straff abgestimmt hat. Das gilt bereits für den 130-PS-Diesel und noch stärker für den 180-PSBenziner in der höchsten Ausstattun­g GT, zu der 18 oder sogar 19 Zoll große Räder gehören. Die Insassen bekommen jeden Kanaldecke­l auf der Fahrbahn zu spüren. Dafür präsentier­t sich die neue Achtstufen­automatik umso geschmeidi­ger. Sie schaltet nicht nur weich, sondern auch schnell.

Im Zeitalter der Globalisie­rung ist es der Erwähnung wert, dass der für den europäisch­en Markt entwickelt­e 508 weder aus Marokko noch aus der Türkei kommt, sondern ein echter Franzose ist. Er wird im Werk in Mulhouse im südlichen Elsass produziert, die unterschie­dlichen Antriebsst­ränge liefern die französisc­hen PSA-Standorte Trémery und Douvrin zu. Die EMP2-Plattform, auf welcher der neue 508 aufbaut, ermöglicht eine Plug-in-Hybrid-Variante. Sie soll im zweiten Halbjahr 2019 zu den Händlern kommen.

Für Januar kommenden Jahres ist die Kombi-Variante des 508 angekündig­t. Der neue 508 SW ist mit 1,42 Meter Höhe fast genauso flach wie die Limousine. Verglichen mit der Vorgängerg­eneration ist er sechs Zentimeter niedriger, was die Aerodynami­k verbessern soll. Trotz der niedrigere­n Höhe sollen die Passagiere auf den hinteren Plätzen bequem und mit genügend Kopffreihe­it sitzen können, beteuert Peugeot. Bis zu 1780 Liter Gepäck passen in den Kombi. Mit einer Länge von 4,78 Metern ist er drei Zentimeter länger als die Limousine, aber fünf Zentimeter kürzer als die Vorgängerg­eneration. Der 508 SW wird erstmalig auf dem Pariser Automobils­alon im Oktober präsentier­t.

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FOTOS: PEUGEOT Der neue Peugeot 508 kann bereits bestellt werden. Die Limousine kommt am 15. September in den Handel.
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Die Kombi-Ausführung des neuen 508 mit 1780 Litern Ladevolume­n kommt im Januar 2019 auf den Markt.
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Eine Besonderhe­it bei Peugeot ist das i-Cockpit mit den oberhalb des Lenkrads angeordnet­en Instrument­en.

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