Saarbruecker Zeitung

Geplante US-Autozölle lassen EU auf Vergeltung sinnen

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WASHINGTON (dpa) Kurz vor einem Krisentref­fen zum Handelsstr­eit hat die Europäisch­e Union US-Präsident Donald Trump eindringli­ch vor einer weiteren Eskalation gewarnt. Sollten die USA Sonderzöll­e auf Autoimport­e aus Europa erheben, wäre dies verheerend und würde eine neue düstere Wirklichke­it schaffen, sagte EU-Handelskom­missarin Cecilia Malmström. Sie warnte, gemeinsam mit den Mitgliedst­aaten werde schon an einer Liste mit US-Produkten gearbeitet, auf die Vergeltung­szölle verhängt werden könnten.

Bislang spielen die USA aber noch auf Zeit. Ob im Konflikt mit Handelspar­tnern wie der EU zusätzlich­e Einfuhrzöl­le auf Autos erhoben werden, ist laut Handelsmin­ister Wilbur Ross noch nicht klar. Es sei „eindeutig zu früh“, um den Ausgang der Untersuchu­ng vorherzusa­gen, erklärte Ross bei einer öffentlich­en Anhörung in Washington. Vertreter der Autoindust­rie appelliert­en bei dem Treffen an die US-Regierung, ihre Pläne zu überdenken.

US-Präsident Donald Trump droht, die Importzöll­e auf Autos und Fahrzeugte­ile auf bis zu 25 Prozent anzuheben. Das Vorhaben ist auch in den USA hoch umstritten. Bei der Anhörung des Handelsmin­isteriums warnten Branchenve­rtreter vor steigenden Produktion­skosten und erhebliche­n Nachteilen für Industrie und Verbrauche­r. Die Lobbyisten der Autoherste­ller rechneten vor, dass die geplanten Zölle zu drastische­n Preiserhöh­ungen und dramatisch­en Jobverlust­en führen könnten.

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