Schockierende Begebenheiten
In vier Teilen erzählt eine Miniserie von Schweizer Kriminalfällen, die schier unfassbar sind.
SAARBRÜCKEN (ry) Lausanne 2009: Warum brachte der 18-jährige Schüler Benjamin Feller (Kacey Mottet Klein) seine Eltern um? In der Woche vor der Tat schrieb Benjamin seine Gedanken und Beweggründe in einem Tagebuch nieder. Dieses schickte er am Tag der Tat per Post an seine Französischlehrerin Madame Fontanel (Fanny Ardant). So machte er sie zur Mitwissenden und damit einer Art Verbündeten. Aber warum wählte er gerade sie als Empfängerin aus? Durch das Tagebuch gerät die Lehrerin ins Visier der Ermittler. Sie beginnt, selbst an sich zu zweifeln. Hätte sie den Mord verhindern können?
Die Miniserie erzählt in vier Teilen von Schweizer Kriminalfällen, die auf wahren Begebenheiten beruhen und die man – einmal gesehen – nicht mehr vergisst. Die schweizerisch-französische Regisseurin Ursula Meier, die neben Jean-Stéphane Bron, Frédéric Mermoud und Lionel Baier eine der Realisatoren des Vierteilers ist, präsentierte die Auftaktepisode „Tagebuch des Todes“(Originaltitel „Ondes de choc – Journal de ma tête“) bei der diesjährigen Berlinale in der Sektion Panorama.
Bereits 2008 machte die Regisseurin mit ihrem Kinofilm „Home“auf sich aufmerksam, der den „Schweizer Filmpreis“in den Kategorien „Bester Spielfilm“, „Bestes Drehbuch“und „Bestes schauspielerisches Nachwuchstalent“(Kacey Mottet Klein) gewann. Ihr zweiter Kinofilm „Winterdieb“(läuft am 1. August unter dem Titel „Sister“auf 3 SAT ) wurde ebenfalls mit drei Schweizer Filmpreisen bedacht und gewann 2012 bei der Berlinale einen „Silbernen Bären“.
Direkt im Anschluss folgt um 21.25 Uhr die Episode „Reise ohne Rückkehr“. Darin werden die letzten fünf Tage beschrieben, bevor die Mitglieder des Sirius-Ordens ihre „letzte Reise“antreten. Regisseur Frédéric Mermoud erzählt darin die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte um den Gruppenfreitod der Sonnentempler 1994 im Wallis. Waadtländer Alpen: Auf einem Bauernhof bereiten sich 48 Männer, Frauen und Kinder darauf vor, ihrem Guru in die „Erlösung“aus dem irdischen Leben zu folgen. Unter ihnen ist auch der Jugendliche Hugo (Grégoire Didelot), der unwissend der tatsächlichen Bedeutung dieser „Reise“vor allem darunter leidet, getrennt von seinen Eltern zu sein, die nicht zum auserwählten, engen Glaubenskreis gehören. Doch wer wie Hugo eigene Wünsche über die der Gemeinschaft stellt, ist im Kreis des Ordens nicht länger sicher. Und die letzte Reise naht. Die beiden Episoden „Flucht in die Berge“und „Der Fall Matthieu“werden am kommenden Freitag ausgestrahlt.
Schockwellen (1+2/4), 20.15 Uhr, ARTE