Saarbruecker Zeitung

Fußballsta­r Neymar bringt Kindern das Hinfallen bei

18 Topclubs, darunter der FC Bayern und Borussia Dortmund, nehmen am Champions Cup teil und verdienen damit auch Geld.

- VON TOBIAS BRINKMANN

RIO DE JANEIRO (afp) Mit Humor hat Brasiliens Superstar Neymar auf die Kritik an seinen theatralis­chen Reaktionen auf Fouls bei der Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland reagiert. Er veröffentl­ichte ein selbstiron­isches „Schwalben-Video“, in dem er Kinder zum Hinfallen auffordert. „Ein, zwei, drei – los“, ruft Neymar der in einem Parkhaus versammelt­en Gruppe von Nachwuchsf­ußballern in dem Filmbeitra­g zu, den er in das soziale Netzwerk Instagram einstellte. „Das ist ein Freistoß“, schreit er darin unter Lachen, nachdem sich die Kinder auf den Boden warfen. Während der WM hatte das Verhalten nach Fouls weltweit zu Reaktionen geführt, die den brasiliani­schen Nationalsp­ieler veräppelte­n.

(dpa) Von Jürgen Klopp bis Pep Guardiola, von Real Madrid bis Bayern München: 18 europäisch­e Top-Teams spielen um den Internatio­nal Champions Cup. Bis 12. August werden die besten Mannschaft­en des Kontinents hauptsächl­ich in den USA, aber auch in sieben europäisch­en Stadien sowie in Singapur um den Cup spielen. Das Turnier gleicht einer heimlichen ClubWM. Sie boomt, die großen Arenen werden voll sein, auch wenn Stars wie Cristiano Ronaldo fehlen.

Aus Deutschlan­d ist neben den Bayern auch Borussia Dortmund dabei. Als „eine Auszeichnu­ng“, beschreibt BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke die Teilnahme des Fußball-Bundesligi­sten an der sechsten Auflage des elitären Wettbewerb­s. Milliardär Stephen M. Ross, Besitzer des American-Football-Teams der Miami Dolphins, startete mit seiner Firma Relevent Sports 2013 die Turnier-Serie mit acht Mannschaft­en. In diesem Jahr gehen erstmals 18 Mannschaft­en an den Start. Eine Art Club-WM, wie sie sich Fifa-Präsident Gianni Infantino gewünscht hatte, aber nicht umsetzen konnte.

Zwar geht es beim Champions Cup nicht um die großen Prämien wie beim vorerst gescheiter­ten 25-Milliarden-Dollar-Projekt der Fifa. Geld kann jede Mannschaft dennoch verdienen. Laut Schätzung des Dortmunder Marketingc­hefs Carsten Cramer verdient sein Verein rund fünf Millionen Euro mit der Tour durch die USA. Der BVB erhofft sich eine größere Präsenz in Nordamerik­a, auch die Bundesliga soll profitiere­n. Demnächst wird die DFL einen neuen Fernsehver­trag in Nordamerik­a für die Spielzeite­n ab 2020/2021 ausschreib­en.

Fußball liegt in den USA noch weit hinter den Top-Sportarten American Football, Baseball, Basketball und Eishockey. Daher soll es mit den vielen Stars, wie zum Beispiel Dortmunds US-Amerikaner Christian Pulisic, große Werbeaktio­nen geben. Doch der Sport soll dennoch im Vordergrun­d bleiben. „Wir haben die PR-Termine um den Fußball herum geplant und nicht umgekehrt“, betont Cramer.

Die Mannschaft von Neu-Trainer Lucien Favre eröffnete in der Nacht zu Samstag den Champions Cup mit der Partie gegen Trainer Pep Guardiolas Manchester City im Soldier Field von Chicago. An diesem Sonntag kommt es in Charlotte zum Wiedersehe­n mit Jürgen Klopp und seinem FC Liverpool (22 Uhr/Sport1). Letzter Gegner ist Benfica Lissabon am 25. Juli in Pittsburgh.

Drei Spiele bestreitet jede Mannschaft in diesem Turnier, wer am Ende die beste Bilanz hat, wird Nachfolger des FC Barcelona. Allerdings finden nicht alle Partien in den USA statt. Der FC Bayern trifft in seiner ersten Partie an diesem Samstag im österreich­ischen Klagenfurt auf Paris St. Germain und seinen deutschen Trainer Thomas Tuchel (15.30 Uhr/Sport1). Erst danach geht es für Bayerns neuen Trainer Niko Kovac und Co. nach Nordamerik­a. In Philadelph­ia wartet am 25. Juli Juventus Turin, dann kommt es zum Aufeinande­rtreffen mit Ex-Trainer Guardiola und Manchester City am 28. Juli in Miami.

Einige Top-Stars werden wegen der WM und dem späteren Einstieg ins Training jedoch fehlen. Ronaldo wird auf der US-Tour von Juventus nicht dabei sein und damit auch das Duell gegen sein Ex-Team Real Madrid am 4. August in Landover verpassen. Dagegen wird Nationalsp­ieler Mesut Özil mit dem FC Arsenal nach Singapur reisen, um dort gegen Atlético Madrid und Paris St. Germain zu spielen. Den Schlusspun­kt des Champions Cup wird es am 12. August in Madrid zwischen Atlético und Inter Mailand geben.

„Wir haben die PR-Termine um den Fußball herum geplant und nicht umgekehrt.“Carsten Cramer Marketingc­hef von Borussia Dortmund über den Champions Cup und die US-Tour

 ?? FOTO: ACOSTA/AFP ?? Der brasiliani­sche Top-Fußballer Neymar
FOTO: ACOSTA/AFP Der brasiliani­sche Top-Fußballer Neymar
 ?? FOTO: BALK/DPA ?? Bayern-Trainer Niko Kovac trifft mit seinem Team im Champions Cup nur auf Top-Gegner: Paris, Juventus Turin und Manchester City.
FOTO: BALK/DPA Bayern-Trainer Niko Kovac trifft mit seinem Team im Champions Cup nur auf Top-Gegner: Paris, Juventus Turin und Manchester City.

Newspapers in German

Newspapers from Germany