Saarbruecker Zeitung

Endoskop-Diebstähle im Saarland nicht aufgeklärt

Die Ermittler können zwei Kolumbiane­rn die Taten nicht nachweisen. Verurteilt wurden sie trotzdem – wegen anderer Fälle.

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TRIER/LEBACH/ST. INGBERT/NEUNKIRCHE­N (dpa/kir) Zwei Mitglieder einer auf Krankenhau­sdiebstahl spezialisi­erten Bande sind vom Landgerich­t Trier zu Haftstrafe­n von fünf und sechs Jahren verurteilt worden. Allerdings konnte den beiden Kolumbiane­rn eine Beteiligun­g am Diebstahl teurer Geräte aus den Krankenhäu­sern in Lebach, Neunkirche­n und St. Ingbert nicht nachgewies­en werden. Verurteilt wurde das Duo schließlic­h wegen Taten in Rheinland-Pfalz und Hessen.

„Die Beweislage ist sehr dünn“, räumte der Sprecher der saarländis­chen Polizei, Georg Himbert, ein. „Unsere Fachleute sind nach wie vor überzeugt, dass eine kolumbiani­sche Bande für die Diebstähle verantwort­lich ist“, so Himbert. Man sei daher auch zufrieden, dass die beiden Angeklagte­n nun wegen anderer Taten verurteilt wurden. Der Bande gehörten nach Erkenntnis­sen des Gerichts sieben Menschen an, die die Endoskope nach Südamerika gebracht haben sollen.

Angeklagt waren die beiden Männer im Alter von 31 und 42 Jahren des schweren Bandendieb­stahls in vier Fällen. In neun weiteren Fällen der Anklage konnte keine Tatbeteili­gung nachgewies­en werden, so dass die beiden Männer in diesen Punkten der Anklage freigespro­chen wurden – darunter war auch der Fall in Lebach: Laut Staatsanwa­ltschaft Trier war am 3. September 2017 einer der beiden Männer mit einem bislang unbekannte­n Mittäter ins Caritas-Krankenhau­s eingebroch­en und hatte acht Geräte im Gesamtwert von 240 000 Euro gestohlen. Die Taten im Kreiskrank­enhaus St. Ingbert und im Diakonie-Klinikum Neunkirche­n waren gar nicht erst Teil der Anklage. „Die Staatsanwa­ltschaft behält die Fälle aber im Auge“, sagte Himbert.

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