Saarbruecker Zeitung

Lafontaine beklagt Manipulati­onen bei Linken

Der Fraktionsc­hef geht auf Distanz zum Landesvors­tand und fordert innerparte­iliche Reformen.

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(kir) Linken-Fraktionsc­hef Oskar Lafontaine hat sich in die innerparte­ilichen Querelen seiner Partei eingeschal­tet und ein Ende von Manipulati­onen bei innerparte­ilichen Wahlen gefordert. Der 74-Jährige erklärte, er bedauere die Auseinande­rsetzungen im Landesvors­tand. „Unseren Wählerinne­n und Wählern versichere ich, dass die Landtagsfr­aktion der Partei Die Linke weiterhin für die politische­n Ziele eintritt, die seit vielen Jahren mit meinem Namen verbunden sind.“Die Vorgänge im Landesvors­tand änderten daran nichts.

Lafontaine forderte eine Reform der innerparte­ilichen Wahlen. „Die bisherige Praxis, Bundestags- und Landtagsma­ndate in Mitglieder­vollversam­mlungen zu vergeben, bei denen Mitglieder abstimmen, die kurz vorher in die Partei eingetrete­n sind und danach nicht mehr gesehen werden, kann nicht fortgesetz­t werden“, erklärte er. „Unsere Wählerinne­n und Wähler und die Mitglieder, die sich ehrenamtli­ch engagieren und die Arbeit der Partei tragen, haben Anspruch auf ein faires Verfahren und darauf, dass in Zukunft niemand mehr durch Manipulati­onen, die gegen das Parteienge­setz verstoßen, ein Mandat erlangen kann.“Damit bestätigt er, dass es Manipulati­onen gab, die seinem Gegner Thomas Lutze angelastet werden.

Der Vorstoß, das System der Vollversam­mlungen abzuschaff­en, war im Landesvors­tand gescheiter­t. Lutze verwies darauf, dass es einst Lafontaine gewesen sei, der für das Vollversam­mlungsprin­zip gewesen sei.

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FOTO: DIETZE/DPA Oskar Lafontaine grenzt die Landtagsfr­aktion vom Landesvors­tand ab.

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