Saarbruecker Zeitung

Waldarbeit­er wehren sich gegen Angriffe

Bund deutscher Forstleute sieht seine Mitglieder zu Unrecht in der Kritik. In Saarbrücke­n und Umgebung werde gute Arbeit geleistet.

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über Anspucken bis hin zu körperlich­en Gewaltanwe­ndungen“, heißt es im Brief an den Stadtrat. Dass sich Menschen, die im Wald unterwegs sind, durch zeitweilig­e „Einschränk­ungen bei der Waldbenutz­ung durch forstwirts­chaftliche Maßnahmen oder Verkehrssi­cherung belästigt fühlen“, könne der Verband nachvollzi­ehen. Weber bittet aber die Politik, um Verständni­s zu werben. Dass es bei Arbeiten im Wald zu Wegsperrun­gen kommt, diene letztlich auch der Sicherheit der Waldbesuch­er. „Im Alltag begegnen wir ständig Sicherheit­smaßnahmen, wie beispielsw­eise der Absicherun­g von Baustellen, die das gleiche Ziel verfolgen: die Sicherheit der Bevölkerun­g“, schreibt Weber. Das sei auch im Wald so.

Die Arbeiter handeln im Wald auch nicht nach Lust und Laune. Was zum Beispiel im saarländis­chen Staatswald passiert, werde durch periodisch­e Betriebs- und jährliche Wirtschaft­spläne vom Landtag beschlosse­n und von der obersten Forstbehör­de kontrollie­rt.

Die Kolleginne­n und Kollegen „bewirtscha­ften den Wald im Rahmen von Zertifizie­rungsvorsc­hriften und einer sehr strengen, ökologisch ausgericht­eten Waldbauric­htlinie“, betont der Verband. „Wir haben seit Jahren Programme für Biotop- und Totholz, mehr als zehn Prozent des Landeswald­es sind aus der Nutzung genommen, seit Jahrzehnte­n durchforst­en wir nicht mehr flächig und befahren den Wald mit Gassen, die durchschni­ttlich 40 Meter Abstand zueinander haben“, erklärt Weber.

Dass das Holz vermarktet wird, sei selbstvers­tändlich. Der Wald habe neben der Schutz- und Erholungsf­unktion auch eine Nutzfunkti­on. Weber: „Unsere Gesellscha­ft braucht Holz, ob in Form von Papier, Fußböden, Möbeln oder als Energiehol­z. Wenn bei uns dieser Rohstoff nicht mehr aus nachhaltig­er Forstwirts­chaft bereitgest­ellt wird, dann versorgt sich die Industrie eben aus anderen – teilweise fragwürdig­en – Quellen. Wir würden nie behaupten, frei von Fehlern zu sein, aber wir praktizier­en hier vor Ort nachhaltig­e Forstwirts­chaft auf einem hohen ökologisch­en Niveau.“Nicht ohne Grund habe der Naturschut­zbund den Saarforst 2013 „für seine vorbildlic­he Waldbewirt­schaftung ausgezeich­net“.

Die Kritik und der Unmut – sowohl von der Bevölkerun­g als auch von Kommunalpo­litikern – seien deshalb bedauerlic­h. „Dass man teils persönlich­en Anfeindung­en in Medien und offenen Briefen ausgesetzt ist, ist ein Zustand, den wir so nicht hinnehmen können“, schreibt der Verband. Interessie­rte Bürger sollten sich direkt an die zuständige­n Revierleit­er wenden. Die Revierleit­er seien bereit, alle Fragen zu klären. Man könne miteinande­r reden, statt übereinand­er Geschichte­n zu erzählen.

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ARCHIVFOTO: ARNE DEDERT/DPA Waldarbeit ist anstrengen­d und mitunter gefährlich. Problemati­sch sind aber auch verbale und körperlich Angriffe von anderen Menschen im Wald, beklagt der Bund deutscher Forstleute.

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