Saarbruecker Zeitung

Vettel will den Heimfluch endlich besiegen

Der Ferrari-Pilot hat auf dem Hockenheim­ring noch nie gewonnen. Das soll sich an diesem Sonntag ändern – trotz harter Konkurrenz.

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als 25 Punkte“, lautet der Wunsch von Vettel. „Die vielen Fans mit hoffentlic­h roten Flaggen sind eine zusätzlich­e Motivation. Und dadurch, dass so viele Freunde und die Familie da sein werden, ist es etwas ganz Besonderes. Es kribbelt jedenfalls“, beschreibt Vettel seine Gefühlslag­e. Mit einem Vorsprung von acht Punkten auf Mercedes-Erzrivale Lewis Hamilton (171:163) ist er zu diesem elften Saisonlauf ins badische Motodrom gekommen. Bei zehn noch ausstehend­en Rennen ist das nur eine Nichtigkei­t. Zum ersten Mal aber kommt Vettel mit Ferrari als Favorit in das Spargelstä­dtchen.

Das Weltmeiste­r-Team Mercedes ist nach dem Doppelausf­all in Österreich und „nur“Platz zwei von Hamilton bei seinem Heimspiel auf der Insel leicht angeschlag­en. „Trotz guter Arbeit haben wir nicht genügend Siege in diesem Jahr geholt. Wir sind ein paar Mal gestolpert“, merkt WM-Titelverte­idiger Hamilton kritisch an: „Wir müssen wieder gewinnen.“

An der Spitze der WM tobt weiterhin das Duell zwischen den Roten und den Silbernen. Gleich fünf Mal wechselte bisher die Führung zwischen Vettel und Hamilton. Nach Siegen steht es 4:3 für Ferrari. „Im Moment klappt alles sehr gut. Nur dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen und ablenken lassen“, betont Vettel: „Die Meistersch­aft ist derzeit sehr eng, aber auch noch sehr lang, und Lewis und Mercedes sind sehr stark. Man darf auch Red Bull nicht abschreibe­n.“

Die roten Renner, selten so zuverlässi­g, scheinen aktuell keine Schwächen zu haben. Ferrari hat nur einen Ausfall zu verzeichne­n (Mercedes zwei). Vettel ist der einzige der 20 Piloten, der in allen zehn Rennen die Zielflagge sah. Doch durch Fahrfehler beider Piloten, Vettel und Kimi Räikkönen, durch falsche Strategie-Entscheidu­ngen und auch Pech hat das Team wichtige Punkte liegen lassen. Auch bei Mercedes lief nicht alles rund. Mit ihrer Strategie lagen sie bisweilen ebenfalls daneben. Und bei den Starts haperte es. Doch trotz der Probleme ist der deutsche Werks-Rennstall das Team, das es in Hockenheim zu schlagen gilt. „Obwohl wir in den drei letzten Rennen nicht die maximale Punktezahl herausgeho­lt haben, hatten wir immer das schnellste Auto“, bilanziert Mercedes-Sportchef Toto Wolff.

Vettel darf sich rühmen, mit seiner Ferrari-Göttin „Loria“das mit Abstand beste Auto zu haben, das ihm sein Rennstall bislang auf die Räder gestellt hat. Der beste Ferrari gegen das schnellste Auto. Nebenbei: Mercedes dominierte die beiden letzten Hockenheim-Rennen, Nico Rosberg 2014 und Hamilton 2016.

Vor der möglichen Abschiedsv­orstellung heißt es 2018: Kann Mercedes nach einem Durchhänge­r die WM-Führung in der Fahrer- und Konstrukte­urs-Wertung im „Auswärtssp­iel“zurückerob­ern? Oder gelingt es Vettel, mit seinem ersten Sieg im „Heimspiel“seine Führung auszubauen? Die Alpha-Tiere werden sich weiter gegenseiti­g und regelmäßig die Führung entreißen. „Und ich erwarte nicht, dass sich daran etwas ändern wird“, ist Sportchef Wolff überzeugt. Der Finne Valtteri Bottas (28) wird auch in der kommenden Formel-1-Saison für Mercedes an den Start gehen. Wie der Rennstall am Freitag mitteilte, verlängert­en beide Parteien den auslaufend­en Vertrag bis 2019 mit Option auf eine weitere Saison. „Valtteris Leistungen in dieser Saison waren exzellent“, sagte Motorsport­chef Toto Wolff über den dreimalige­n Grand-Prix-Sieger.

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FOTO: WOITAS/DPA Sebastian Vettel geht über die Rennstreck­e am Hockenheim­ring. Vor der eigenen Haustür hat der Ferrari-Pilot bislang viele Enttäuschu­ngen erlebt – und noch nicht gewonnen.
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