Saarbruecker Zeitung

Erfolgreic­her Debütantin­nen-Ball

Deutsche Springreit­er gewinnen Nationprei­s beim CHIO dank Klaphake und Blum.

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(dpa) Der Routinier im Sieger-Team geriet ins Schwärmen. „Ich habe beide Runden von Laura gesehen, das war blitzsaube­r von vorne bis hinten“, lobte Marcus Ehning das erfolgreic­hste Mitglied im deutschen CHIO-Quartett der Springreit­er. Die erst 24 Jahre alte Laura Klaphake ritt vor 40 000 Zuschauern so makellos wie sonst niemand im Weltklasse­feld des Nationenpr­eises von Aachen. Der 44 Jahre alte Ehning machte als letzter deutscher Reiter den CHIO-Hattrick mit Pret A Tout perfekt. Doch am besten ritt an diesem Abend unter Flutlicht die Studentin aus Niedersach­sen mit ihrer Stute Catch me if you can. „Ein Traum ist wahr geworden“, kommentier­te die Reiterin und versprühte gute Laune.

Klaphake könnte das Symbol dafür werden, dass der Umbruch gelingen kann. Vom Olympia-Team, das in Rio 2016 Bronze gewonnen hatte, steht Bundestrai­ner Otto Becker keiner mehr zur Verfügung. Ludger Beerbaum hat seine Nationalma­nnschafts-Karriere beendet, Christian Ahlmann und Daniel Deußer haben die Athletenve­reinbarung nicht unterschri­eben, Meredith Michaels-Beerbaum hat kein Spitzenpfe­rd. Die bisherige Saison der Nationalma­nnschaft verlief entspreche­nd enttäusche­nd.

Becker setzte in Aachen auf ein ungewöhnli­ch junges Quartett, in dem nur Ehning über internatio­nale Erfahrung verfügt. Neben Klaphake war auch die 29 Jahre alte Simone Blum eine Debütantin im CHIO-Team. „Es war ein enormer Druck für die Neulinge“, sagte Becker. Doch die beiden jungen Frauen hielten ihm stand: „Sie hätten es nicht besser machen können.“Der 24 Jahre alte Maurice Tebbel war nach Ehning das Teammitgli­ed mit der größten Erfahrung und gehörte bereits 2017 zum CHIO-Siegerteam.

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