Der halbe Motor macht schon mal Pause
Der Mazda CX-5 G 194 legt zwei seiner v ier Zylinder still, wenn sie nicht gebrauchtwerden. Das spartzum indestbei langsam er FahrtKraftstoff.
LEVERKUSEN Mazda gilt als einer der innovativsten Autobauer. Jetzt will der japanische Automobilhersteller dem konventionellen Benzinmotor Manieren beim Konsum beibringen und ihn mit deutlich reduziertem CO2-Ausstoß als wirtschaftliche und vor allem sauberere Alternative zum Diesel attraktiver machen. Per Zylinderabschaltung soll der Verbrauch der kräftigsten Version der CX-5-Baureihe gesenkt werden.
38 690 Euro kostet das Spitzenmodell Skyactive 194 G des CX-5 mit 194 PS/143 kW in der höchsten Ausstattungsversion Sports-Line. Die Linienführung des im vorigen Jahr neu aufgelegten CX-5 ist markentypisch. Zwei schmale Scheinwerfer nehmen den steil aufragenden Kühlergrill in ihre Mitte und unterbrechen die pentagrammförmigen Chromeinfassung.
Der Innenraum folgt der bisher schon von Mazda verwendeten Einrichtung. Dunkle Farbtöne dominieren, die weiße Lederausstattung des Spitzenmodells setzt einen wohltuenden Kontrast. Das Cockpit orientiert sich zum Fahrer, die erhöhte Mittelkonsole sorgt nicht nur für eine gefühlt größere Distanz zum Co-Piloten, sondern rückt auch den Wahlhebel des serienmäßigen Automatikgetriebes mit sechs Übersetzungsstufen in eine ergonomisch bessere Position.
Vorne herrschen großzügige Raumverhältnisse, auf der dreigeteilten Rückbank sitzen zwei Mitfahrer sehr komfortabel. Geht ein Dritter mit auf die Reise, wird es eher kuschelig. Bein- und Kopffreiheit sind angemessen, 4,55 Meter Fahrzeuglänge und der Radstand von 2,70 Meter entsprechen weitgehend den Werten des Vorgängers. Das gilt ebenfalls für den Kofferraum, der um sechs Liter auf 506 Liter Volumen zugelegt hat. Maximal passen 1620 Liter Gepäck in Mazdas Mittelklasse-SUV. Eine elektrisch betriebene Heckklappe gibt es bei den höherwertigen Ausstattungen serienmäßig.
Die Bedienung fällt leicht. Hilfreich ist dabei das Head-up-Display, das wichtige Informationen für den Fahrer auf die Windschutzscheibe spiegelt. Die InfotainmentAnlage lässt sich über einen zentralen Drehsteller auf dem Mitteltunnel bedienen. Geändert hat Mazda die Belegung der Multifunktionstasten im Lenkrad. Sie sind nun logischer aufgeteilt.
Im CX-5 kommt ein VierzylinderBenzinmotor mit 2,5 Litern Hubraum zum Einsatz. Durch eine Abschaltung von zwei der vier Zylinder im Teillastbereich nähert er sich dem geringeren Verbrauch eines vergleichbaren Diesels an. Der erste und der vierte Zylinder werden sanft und ohne spürbaren Komfortverlust stillgelegt. Zum Abschalten lässt Mazda die Ventilhebel einfach in die entgegengesetzte Richtung kippen. Die Ventile bleiben geschlossen, und es wird weniger Treibstoff verbrannt. Die Schwingungsverhältnisse im direkteinspritzenden Saugmotor ändern sich daher nicht.
Die schlechte Nachricht ist, dass die Einsparung nur bei niedrigem Tempo erfolgt. Bei 40 km/h macht sie 20 Prozent aus, bei 80 km/h sind es nur noch fünf Prozent. So ist der Normverbrauch auch hier nur ein Richtwert. Mazda gibt ihn mit 7,1 Mazda CX-5 Skyactive 194 G Ausführung: Mittelklasse-SUV
Preis: 38 690 Euro
Länge: 4,55 Meter
Breite: 1,84 Meter
Höhe: 1,68 Meter
Radstand: 2,70 Meter
Leergewicht: 1590 Kilogramm Zuladung: 545 Kilogramm Anhängelast: 2000 Kilogramm Gepäckraum: 506 – 1620 Liter Motor: Vierzylinder-Benziner Hubraum: 2488 ccm
Leistung: 194 PS/143 kW Drehmoment: 258 Nm (4000/min) Schadstoffklasse: Euro 6
Spitze: 195 km/h
0 auf 100 km/h: 9,1 Sekunden Normverbrauch: 7,1 Liter Super CO2-Ausstoß: 106 g/km
Litern Super an. Bei unseren Testfahrten genehmigte sich der in dieser Version grundsätzlich allradgetriebene und rund 1600 Kilogramm schwere CX-5 im Durchschnitt 8,5 Liter Treibstoff. Immerhin passen 58 Liter Vorrat in den Tank, sodass meist genug Reserve vorhanden ist, um die günstigsten Spritpreise abzuwarten.
Die Fahrleistungen sind anständig, obwohl der kräftige 175-PSDiesel den stärkeren Benziner bei der Höchstgeschwindigkeit abhängt. 195 km/h erreicht der CX-5 Skyactive 194 G, mit dem starken Dieselmotor ist er gut zehn Kilometer schneller. Das mag am sanft schaltenden Automatikgetriebe hängen, das komfortables Fahren ermöglicht, aber eben mehr Widerstände als eine manuelle Schaltbox hat. 9,2 Sekunden von null auf 100 km/h gehen als Sprintwert in Ordnung. Auch die Zuladung von 545 Kilogramm ist praxisgerecht. Als Zugwagen gibt der starke CX-5 eine gute Figur ab. Bis zu zwei Tonnen darf er ins Schlepp nehmen.
Lenkung, Federung und Bremsen finden einen charmanten Kompromiss zwischen gutem Reisekomfort und sportlichem Antritt. Vom G-Vectoring-System, das beim Einlenken kurz das Drehmoment reduziert, ist zwar im CX-5 noch weniger zu spüren als in den Limousinen Mazda3 und Mazda6, die steifere Karosserie führt jedoch zum gewünschten Ergebnis: mehr Agilität und Fahrdynamik.
Die gängigen Assistenz-Systeme sind an Bord. Besonders attraktiv ist die adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stau-Funktion. Zudem werden die Aufmerksamkeit des Fahrers, der tote Winkel und das Einhalten der Spur überwacht.
Der Preis von 38 690 Euro ist gewiss kein Schnäppchen. Er liegt rund 15 000 Euro über dem der CX-5-Basisversion. Allerdings ist das Flaggschiff, das ausschließlich in Sports-Line-Ausstattung, mit Allradantrieb und Automatik geliefert wird, bis unter die Hutkrempe vollgepackt mit hilfreichem und komfortablem Zubehör. Das Navigationssystem gehört ebenso dazu wie schicke Leichtmetallräder im 19-Zoll-Format und ein Soundsystem von Bose. Extra bezahlt werden müssen nur die Lederausstattung mit elektrischer Sitzverstellung (1900 Euro), das Glasschiebedach (900 Euro) oder die Metallic-Lackierung (700 Euro). Weiß ist die einzige Farbe, die Mazda ohne Aufpreis anbietet.