Blinkende Lebensretter
Gerade als sich Pia im Watt verloren wähnt, erblickt sie ein Licht: der Leuchtturm!
hilflos. Pia springt auf. „Bestimmt hat sich eines der süßen Lämmer im Watt verirrt. Ich muss ihm helfen.“Ohne weiter nachzudenken, streift Pia Schuhe und Strümpfe ab und läuft ins Watt hinein. Wieder blökt das Lamm. Es kommt von links. Eilig stapft Pia durch den tiefen, nassen Schlick. Doch seltsam: Nun blökt das arme Tier von rechts. Pia blickt suchend über die Wattlandschaft, die einer feuchten Wüste ähnelt.
„Lämmchen! Wo bist du?“, ruft sie und dreht sich suchend im Kreis. Wieder nichts. Pia hört nur ein seltsames Rauschen. Ob die Flut schon gekommen ist? Nein. Das darf nicht sein. Zuerst muss sie das verirrte Lamm finden. Sie dreht sich einige Male um sich selbst. Das Lamm kann sie nicht mehr hören. Sie kann es auch nicht sehen. Und ebenfalls nicht sehen kann sie den Weg, der zurück zum Deich führt? Wo ist er überhaupt, der Deich. Ringsum sieht alles so gleich aus. Ist sie etwa zu weit ins Watt hinaus gelaufen? Die Eltern hatten sie doch eindringlich davor gewarnt, alleine das Watt zu betreten.
„Was bin ich blöd!“, schimpft sie laut mit sich selbst. Laut, damit sie die Angststimme, die in ihren Ohren dröhnt, nicht hören kann. Ihr Herz beginnt zu rasen und ihre Beine fühlen sich schwer und zitterig an. Aufgeregt starrt sie zum Horizont. Da! War da nicht ein helles Blinken? Nur kurz, aber immer wieder. Ein Licht!
„Der Leuchtturm!“, ruft Pia. „Das ist bestimmt der Leuchtturm. Hurra!“Jetzt weiß sie, welchen Weg sie nehmen muss. Und so schnell sie nur kann, rennt Pia auf das Licht des Leuchtturms, das bei Tage nur schwach sichtbar ist, zu.
„Leuchttürme sind toll!“, erzählt Pit später. „Ich durfte ein paar Leuchtfeuer-Signale aufs Meer schicken, obwohl es noch nicht dunkel war. Das war vielleicht spannend.“Spannend? Ja, das war es. Pia nickt. „Stimmt. Leuchttürme sind toll. Und wie!“