Eine Kriegergedächtniskapelle als Grundstein
Die katholische Kirche St. Marien Urweiler wurde am 14. Juli 1935 geweiht. In den Jahren 1952 bis 1955 erfolgte der Umbau.
ST. WENDEL-URWEILER Zu der Zeit, als die katholische Kirche St. Marien Urweiler eingesegnet wurde, errichete man vielerorts Denkmale zu Ehren der Kriegsgefallenen. In Urweiler hat man im Jahre 1935 eben mit dem Bau einer Kapelle daran erinnert. Geweiht wurde diese Kriegergedächtniskapelle am 14. Juli 1935. Sie ist Vorgängerin der heutigen Pfarrkirche. Heute hält noch eine Grabanlage mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege diese Erinnerung lebendig.
Den Plan zum Kapellenbau hatte Architekt August Josef Peter aus Zweibrücken erstellt. Dabei legte sich die Urweiler Gemeinde mächtig ins Zeug. Ohne Zuwendungen und nur mit Eigenleistungen verschiedenster Art konnte der Bau fertiggestellt und am 14. Juli 1935 von Dechant Matthias Heibges geweiht werden.
Pfarrer Klaus Leist kann in der Kirche St. Marien viele Erklärungen zum Gebäude und Informationen zur Errichtung des Gotteshauses geben. Demnach wurde die Kapelle im Laufe der Jahre zu eng für das rasch wachsende Dorf. In den Jahren 1952 bis 1955 baute man das Gebäude zu einer größeren Kirche um. Architekt Peter fertigte im Frühjahr 1952 einen Plan für den Anbau eines Seitenschiffes, wobei die Architektur der ursprünglichen Kirche erhalten bleiben sollte, und dies ist gelungen. Mit Zuschüssen und Beihilfen wurde die Erweiterung gestemmt.
Eine Orgel erhielt das Gotteshaus von der Evangelischen Kirche zu Heimsen an der Weser. Sie wurde von Orgelbaumeister W. Alexander Baron umgebaut. Eine neue Orgel baute die Firma Mayer aus Heusweiler 1991.
Die Kirche macht ihrem Namen alle Ehre. Das Patronat „St. Marien“und „Allerseligste Jungfrau Maria von den sieben Schmerzen“findet sich in mehreren Kunstwerken im Innenraum. Hierzu gibt der erste Vorsitzende des Vereins der Heimatfreunde Urweiler, Franz Josef Marx, umfassende Erklärungen und benennt Auszüge aus der Dokumentation des Vereins, in der diese ausführlich beschrieben sind. Eine herausragende Rolle spielt hierbei der Spiesener Künstler Ferdinand Selgrad. Er entwarf die im neuen Seitenschiff eingebauten Betonglasfenster, die die sieben Schmerzen Mariens symbolisieren. Selgrad hat auch zwei Keramik-Wandmosaike für die Kirche entworfen und die Fliesen dazu bei Villeroy & Boch in Mettlach selbst bemalt.
Ein auffallend schönes Kunstwerk ist der Seitenaltar aus Keramik-Wandmosaik: Maria mit dem Jesuskind. Ihr Herz wird von einem Schwert durchbohrt, sieben Blutstropfen symbolisieren ihre Schmerzen. Das zweite KeramikWandbild mit dem heiligen Josef wurde entfernt. Dort hängt nun eine Darstellung des heiligen Sebastian, des zweiten Schutzpatrons der Kirche. Weitere Kunstgegenstände sind das Bronzekreuz über dem Altar und der Kreuzweg auf der Südseite des Hauptschiffes.
Ein großformatiges Gemälde über dem Eingangsportal der Kirche zeigt die Schutzmantelmadonna. Walter Hannig hat das Bild 1948 für die Kriegergedächtniskapelle geschaffen. „Unter ihrem Mantel beschützt sie das ganze Dorf, denn der Künstler hat eine Westansicht des am Fuße des Bosenberges liegenden Dorfes Urweiler dargestellt“, schreibt Franz Josef Marx.
Eine lange Geschichte erzählen kann auch das alte Kreuz, das links des Eingangs einen würdigen Platz gefunden hat. Es stand jahrzehntelang am ehemaligen Schwesternhaus und wurde nach dessen Abriss von Bildhauer und Restaurator Axel Horras wieder aufgestellt, Pastor Klaus Leist segnete es ein. ............................................. Auf der Seite Momente stellt die Saarbrücker Zeitung im Wechsel Kirchen und Lebenswege Verstorbener vor. Michaela Heinze Frauke Scholl