Saarbruecker Zeitung

USA kontern im Atomstreit Drohungen aus dem Iran

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(dpa) US-Präsident Donald Trump und sein iranischer Amtskolleg­e Hassan Ruhani haben sich mit harschen Worten gegenseiti­g vor neuen Drohungen gewarnt „Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenz­en von der Art zu spüren bekommen, wie sie wenige zuvor in der Geschichte erleiden mussten“, schrieb Trump in der Nacht zum Montag auf Twitter. Er reagierte damit auf Ruhani, der Trump am Sonntag mit Blick auf Wirtschaft­ssanktione­n gewarnt hatte, mit dem Feuer zu spielen. Zudem drohte Ruhani mit einer Schließung der Ölexport-Routen am Persischen Golf, was die gesamte Ausfuhr aus der Region blockieren könnte.

Hintergrun­d ist der im Mai von Trump angekündig­te Ausstieg der USA aus dem internatio­nalen Atomabkomm­en mit dem Iran. Mit dem Rückzug der USA drohen der Islamische­n Republik nun wieder Sanktionen. Ruhani unterstell­te Trump am Sonntag, eine Politik der Vernichtun­g des Irans zu beabsichti­gen. „Die Amerikaner sollten aber wissen, dass Frieden mit dem Iran die Mutter allen Friedens ist (...), genauso wie ein Krieg die Mutter aller Kriege wäre.“

US-Außenminis­ter Mike Pompeo warb am Sonntag in einer Rede in Los Angeles um Unterstütz­ung für den im Mai eingeleite­ten Kurswechse­l der USA und forderte globalen wirtschaft­lichen Druck auf den Iran. Ein Ziel sei es, die Ölexporte des Irans bis zum 4. November weitestmög­lich auf Null zu drücken. Zugleich hob der Außenminis­ter die seit Dezember andauernde­n regierungs­kritischen Proteste im Iran hervor. Sie seien die „längsten und energischs­ten“seit 1979, als nach dem Sturz des Schahs die Islamische Republik gegründet wurde.

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FOTO: HARNIK/POOL, AP/DPA US-Außenminis­ter Mike Pompeo unterstütz­t den harten Kurs Trumps gegenüber Iran.

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