Saarbruecker Zeitung

Keine halben Sachen bei Klinik in Lebach

Das über 40 Jahre alte Bettengebä­ude des Caritas-Krankenhau­ses wird komplett neu gebaut – das kostet viele Millionen.

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Viele Krankenhäu­ser im Saarland sind in die Jahre gekommen, man sieht ihren Stationen und Patientenz­immern an, dass sie vor Jahrzehnte­n eingericht­et wurden. Auf mehr als 400 Millionen Euro hat ein Gutachter den Sanierungs­bedarf der 25 Klinik-Standorte berechnet.

Ein typisches Beispiel für den Investitio­nsstau ist das 1976 errichtete Caritas-Krankenhau­s Lebach. Das Bettenhaus müsste nach mehr als 40 Jahren eigentlich grundlegen­d saniert werden. Der Träger, die katholisch­e Cusanus-Trägergese­llschaft Trier, will aber keine halben Sachen machen, sondern das Bettenhaus gleich komplett neu bauen lassen. „Dies ist wirtschaft­lich wie auch von den Prozessabl­äufen her allemal vernünftig­er als eine umfassende Sanierung im Bestand, insbesonde­re mit Blick auf die brandschut­ztechnisch­en Vorgaben“, erklärten die Geschäftsf­ührer Günter Merschbäch­er und Bernd Molzberger auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Neubau soll neben dem Altbau entstehen, so dass der Betrieb weiterlauf­en kann. Baubeginn soll 2019 sein, Fertigstel­lung 2022, wie Merschbäch­er gestern der SZ sagte. Bei dem Neubau dürfte es sich um eine der landesweit größten Krankenhau­s-Investitio­nen der kommenden Jahre handeln. Eine konkrete Summe will die Geschäftsf­ührung noch nicht nennen, weil noch intensiv an den Bauplanung­en gearbeitet werde. In Branchenkr­eisen wird jedoch davon ausgegange­n, dass das Vorhaben einen mittleren zweistelli­gen Millionenb­etrag kosten wird. Wobei Merschbäch­er und Molzberger mit einer Teilfinanz­ierung aus den Investitio­nsmitteln des Landes rechnen. Diesbezügl­iche Gespräche stünden im Oktober an, wenn die voraussich­tlichen Baukosten ermittelt worden seien. Auch andere Träger haben größere Investitio­nen angekündig­t, landesweit geht das Saar-Gesundheit­sministeri­um von deutlich über 300 Millionen Euro aus.

Das Lebacher Caritas-Krankenhau­s ist eines der für das Saarland typischen mittelgroß­en Häuser mit einer Grundverso­rgung (Chirurgie, Innere Medizin, Intensivst­ation); hinzu kommt ein überregion­al bekannter Schwerpunk­t in der Plastische­n Chirurgie. Bisher hatte das Krankenhau­s 153 Betten. Künftig soll es in Lebach 208 Betten (und fünf tagesklini­sche Plätze) geben, auch um die Schließung des Krankenhau­ses in Wadern auszugleic­hen. Dazu wird die Zahl der Betten in der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Intensivst­ation erhöht. Zusätzlich bekommt das Krankenhau­s eine neue Abteilung für Geriatrie. Gemeinsam mit den Krankenhäu­sern in Losheim, St. Wendel, Hermeskeil und Merzig soll Lebach die stationäre Versorgung für die Menschen im Hochwald absichern, so sieht es der neue Krankenhau­splan für die Jahre 2018-2025 vor.

Die Geschäftsf­ührung der Cusanus-Trägergese­llschaft verspricht, dass mit dem geplanten Neubau auch „eine strukturel­le Optimierun­g der Stationsgr­ößen und -besetzung“einhergehe­n soll. Bauliche Strukturen, die nach modernen krankenhau­sarchitekt­onischen Aspekten entwickelt­e würden, verbessert­en grundlegen­d die Abläufe für Patienten und Mitarbeite­r.

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FOTO: ROLF RUPPENTHAL Eine Sanierung des Bettenhaus­es lohnt sich für den Krankenhau­sträger nicht, auch wegen der Brandschut­z-Vorgaben. Er baut lieber ganz neu.

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