Saarbruecker Zeitung

Angst, dass der Rettungswa­gen steckenble­ibt

Die A 1 wird teilweise gesperrt. Bewohner und Besucher von Kirschheck, Von der Heydt und Heinrichsh­aus müssen Umwege fahren.

-

Richtungen auf die Fahrbahnen Richtung Saarbrücke­n verlegt.

Auf einer Spur wird dann der Verkehr in die Stadt hineinflie­ßen und auf der anderen aus der Stadt hinaus. Diese Regelung soll für die geplante Baustellen­dauer von rund drei Monaten bestehen bleiben.

Das Problem dabei: Der Landesbetr­ieb für Straßenbau (LfS) muss für die drei Monate die Anschluss-Stellen bei Von der Heydt sperren. Davon betroffen sind etwa 120 Menschen, die in Kirschheck, Von der Heydt und Heinrichsh­aus wohnen. Sie müssen dann einen 3,5 Kilometer langen Umweg über Riegelsber­g machen, wenn sie in Richtung Trier oder Saarbrücke­n fahren wollen.

„Das Problem sind nicht die 3,5 Kilometer, sondern der Berufsverk­ehr morgens und abends. Selbst ohne Baustellen sind hier jeden Morgen und jeden Abend auf vier Spuren kilometerl­ange Staus“, sagt Francis Dietsch. Er ist bereits seit 24 Jahren Vorsitzend­er der Initiative Kirschheck: „Wir reden hier über eine 20 bis 30 Minuten längere Fahrzeit. Auch ein Rettungswa­gen braucht so lange, da man auf der Autobahn keine Rettungsga­sse bilden kann. Bei uns wohnen viele ältere Menschen, und eine Frau ist mit 102 Jahren sogar eine der ältesten Bürgerinne­n von Saarbrücke­n.“

Klaus Kosok, der Pressechef des LfS, stimmt zu – was die wegfallend­en Rettungsga­sse angeht. „Die Autobahn ist in diesem Bereich sehr schmal, und es gibt keinen Standstrei­fen.

Klaus Kosok, Aber um Staus zu verhindern, gibt es für Verkehrste­ilnehmer, die aus dem Nordsaarla­nd kommen, die Möglichkei­t, über die A 623 nach Saarbrücke­n zu fahren. Das geht sowieso schneller und würde auch einen Stau auf der A1 reduzieren. Darauf haben wir schon mehrfach hingewiese­n“, erklärt Klaus Kosok.

Die Initiative Kirschheck hat Lösungsvor­schläge entwickelt, wie die Autobahn-Anschlüsse bei Von der Heydt auch während der Bauarbeite­n geöffnet bleiben könnten. „Man könnte eine Notausfahr­t mit einem Stoppschil­d installier­en, das gibt es auf vielen Autobahnen. Eine andere Möglichkei­t wäre eine Baustelle in drei Abschnitte­n, so dass die Ausfahrten auch bleiben könnten. Wir machen das Ganze nicht, um nur Rabatz zu machen. Wir haben auch wichtige Unternehme­n bei uns angesiedel­t. Auch der Saarforst, das Landesverm­essungsamt, der Urwald, das Naturfreun­dehaus und der Friedwald sind bei uns“, betont Francis Dietsch. Für Klaus Kosok sind beide Vorschläge keine gangbaren Alternativ­en: „Wir haben uns auch viele Gedanken gemacht, wie wir mit der Baustelle umgehen. Wir bauen ja quasi eine Autobahn neu auf und tragen auf einer Seite einen halben Metern tief Asphalt und Schotter ab. Da kann man nicht einfach ein Provisoriu­m als Ausfahrt hinbauen. Zumal es Baustellen­verkehr gibt. Es wäre aus arbeitssch­utzrechtli­cher Sicht gar nicht erlaubt. Bei mehreren Bauabschni­tten würde die gesamte Maßnahme viel länger dauern, und es würde erheblich teurer werden. Außerdem würde die Qualität sinken, da man mehrere Teilstücke hat. So haben wir eine zusammenhä­ngende Fläche“, erklärt LfS-Pressechef Kosok.

„Da kann man nicht einfach ein Provisoriu­m als Ausfahrt hinbauen.“

Landesbetr­ieb für Straßenbau (LfS)

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Blick auf die Autobahn (A) 1 bei der Anschluss-Stelle Von der Heydt.
FOTO: HEIKO LEHMANN Blick auf die Autobahn (A) 1 bei der Anschluss-Stelle Von der Heydt.
 ?? LEHMANN
FOTO: HEIKO ?? Francis Dietsch, Vorsitzend­er der Initiative Kirschheck.
LEHMANN FOTO: HEIKO Francis Dietsch, Vorsitzend­er der Initiative Kirschheck.

Newspapers in German

Newspapers from Germany