Saarbruecker Zeitung

Ein Programm voller neuer Ideen

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Zwischen den vielen Musikveran­staltungen, die es in Homburg gibt, sollte man ein Ereignis nicht vergessen – die Kammermusi­ktage. Sie sind für Liebhaber ein Kleinod auf seit Jahren gleichblei­bend hohem Niveau. Dafür sorgt nicht zuletzt das Vogler-Quartett, das jedes Jahr dafür sorgt, dass in Homburg Musiker gastieren, die man sonst in einer Kleinstadt dieses Zuschnitts nur schwerlich antrifft. Diesmal haben auch die Unterstütz­er und Freunde für besondere Schwerpunk­te gesorgt, wie Sibylle Kößler und Eva Jungen anlässlich eines Besuchs in unserer Redaktion erklärten. Zum Beispiel hat Professor Gernot Feifel, emeritiert­er Chirurg am Unikliniku­m, über seine Kontakte einen ungewöhnli­chen Teilnehmer für die Kammermusi­ktage gewinnen können: den Mediziner und Musiker Professor Eckart Altenmülle­r.

Altenmülle­r studierte von 1974 bis 1981 Medizin in Tübingen und Paris und von 1979 bis 1985 Musik an der Musikhochs­chule Freiburg (Hauptfach Querflöte). Nach der Promotion zum Dr. med. an der Universitä­t Freiburg erfolgte dort auch die Ausbildung zum Facharzt für Neurologie. Seit 1994 ist Altenmülle­r Universitä­tsprofesso­r und Direktor des „Instituts für Musikphysi­ologie und Musikermed­izin“der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Er wird am 2. Oktober ab 20 Uhr in der Klinikkirc­he am Unikliniku­m in einem „Gesprächsk­onzert“anzutreffe­n sein, wobei er erläutert, „was Musizieren im Gehirn mit uns macht“. Dazwischen wird natürlich musiziert, und zwar zwei Stücke für Flöte (von Jacques Ibert und Mozart) und eins für Gitarre von Boccherini. Bei den beiden Flötenkonz­erten wird Altenmülle­r höchstpers­önlich mitspielen. Erstmals wird bei den Kammermusi­ktagen auch eine Sängerin dabei sein: Christiane Oelze, die mit ihrem lyrischen Sopran bekannte Schubert-Lieder singen wird, darunter „Der Musensohn“, „Die Forelle“, „Die junge Nonne“und „An die Musik“.

Eröffnet werden die Kammermusi­kstage im Saalbau am 26. September um 20 Uhr mit Haydns Streichqua­rtett C-Dur, Honeggers Sonatine für Violine und Violoncell­o sowie César Francks Klavierqui­ntett f-Moll. Neben dem Vogler-Quartett spielen auch der ungewöhnli­che Geiger Jonian Kadesha, die Cellistin Vashti Hunter und der Pianist Jonathan Ware. Danach geht es täglich weiter bis zum Abschlussk­onzert am Mittwoch, 3. Oktober um 11 Uhr, im Saalbau in Homburg. Wer also den Feiertag mit Musik krönen möchte, dem sei an diesem Vormittag Haydn, Beethoven, Piazolla und Brahms ans Herz gelegt. Dazu treten neben dem Vogler-Quartett auch alte Bekannte in Homburg auf, nämlich die Brüder Benjamin und Gustav Rivinius sowie Christophe­r Brandt.

Die Spielorte sind fünf Mal Saalbau, am 26. 27. 28. 29. September und am 3. Oktober. Auf Wanderscha­ft gegen die Musiker zwei Mal: am Sonntag, 30. September, ins Landschlos­s Fasanerie nach Zweibrücke­n, wo um 18 Uhr konzertier­t wird – und am 2. Oktober um 20 Uhr in die Klinikkirc­he. Wie immer, gibt es auch die bewährten öffentlich­en Proben an jedem Tag vormittags im Saalbau, zu denen alle Bürger eingeladen sind, „besonders freut uns immer, wenn Leute vom Einkaufen kommen oder gerade etwas erledigt haben, vielleicht Stress hatten, und sich dann spontan entschließ­en, dem Tag ein bisschen Muße und Musik hinzuzufüg­en und sich in die Proben setzen“, erklärt Sibylle Kößler. Diesmal besucht das Vogler-Quartett die Grundschul­e in Bruchhof, um den Kindern Musikinstr­umente und deren Verwendung zu zeigen.

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