Saarbruecker Zeitung

Geldfälsch­er haben es schwerer

Vor allem von den neuen Euro-Noten sind immer weniger Blüten im Umlauf.

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(dpa) Die Zeiten für Geldfälsch­er sind härter geworden. Neue Sicherheit­smerkmale erschweren ihnen offenbar das Handwerk. Polizei, Handel und Banken in Europa zogen im ersten Halbjahr rund 301 000 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr. Das waren 17,1 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2017, wie die Europäisch­e Zentralban­k am Freitag in Frankfurt mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresz­eitraum sank die Zahl der Blüten um 9,1 Prozent. Der rechnerisc­he Schaden lag bei rund 17,4 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr 2017 waren es noch 19 Millionen Euro.

In Deutschlan­d verringert­e sich die Anzahl der Euro-Blüten nach Angaben der Deutschen Bundesbank gegenüber dem zweiten Halbjahr 2017 um 6,2 Prozent auf rund 31 100 Scheine. „Rein rechnerisc­h entfallen aktuell pro Jahr rund sieben falsche Banknoten auf 10 000 Einwohner“, sagte Bundesbank-Vorstandsm­itglied Johannes Beermann. Am beliebtest­en bei Fälschern ist weiterhin der 50-Euro-Schein. Etwa 72 Prozent der in Deutschlan­d registrier­ten Blüten entfielen auf diese Stückelung – dabei handelte es sich vor allem um Fälschunge­n der alten Serie (80 Prozent).

Anfang April 2017 war der runderneue­rte 50-Euro-Schein mit verbessert­en Sicherheit­smerkmalen in Umlauf gebracht worden. Als Hürden für Fälscher gelten vor allem das durchsicht­ige Porträtfen­ster mit der mythologis­chen Gestalt Europa und die Smaragdzah­l. Bei dieser Zahl bewegt sich beim Kippen der Banknote auf der Vorderseit­e in der glänzenden Zahl ein Lichtbalke­n auf und ab. Je nach Blickwinke­l verändert sich die Farbe der Zahl von Smaragdgrü­n zu Tiefblau.

„Die Zahl der 50-Euro-Fälschunge­n dürfte zurückgehe­n, je mehr Banknoten der ersten Serie durch die Europa-Serie ersetzt werden“, sagte Beermann. Das habe sich auch bei den 20-Euro-Fälschunge­n gezeigt. Der überarbeit­ete 20er war Ende November 2015 unters Volks gebracht worden. Im ersten Halbjahr 2019 wollen die Notenbanke­n im Euroraum den 100-Euro- und den 200-Euro-Schein mit verbessert­en Sicherheit­smerkmalen ausgeben.

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FOTO: SOMMER/DPA Gefälschte Euro-Banknoten mit der Aufschrift „Love“.

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