Saarbruecker Zeitung

Was es bei Arbeitspro­ben zu beachten gibt

Auf Auswahl und Anzahl kommt es an: Wie viel und vor allem welche Belege gehören in die Bewerbung?

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stellen“, sagt Krombholz. Natürlich sollte man dann darauf hinweisen, dass es kein echtes Projekt war.

Nicht immer steht der Name des Bewerbers sichtbar auf der eingereich­ten Arbeitspro­be. „Deshalb ist es sehr wichtig, dass der Bewerber eine Spalte einbaut, aus der hervorgeht, um was für ein Projekt es sich handelt und welchen Teil er dabei konkret übernommen hat“, erklärt Andrea Erdmann, Personalbe­raterin aus Köln. Natürlich ist nicht immer zu belegen, dass diese Angaben der Wahrheit entspreche­n. Doch wer sich mit fremden Erfolgen schmückt, kann davon ausgehen, dass diese im Laufe des Bewerbungs­prozesses oder spätestens in der Probezeit auffliegen.

Wichtig ist, dass Auswahl und Aufbau stimmen. Zu viele Unterlagen sind auch nicht gut. „Für einen Personalen­tscheider ist es sehr zeitaufwen­dig, wenn das Portfolio so umfangreic­h ist, dass er sich relevante Projekte erst einmal mühselig selbst heraussuch­en muss“, sagt Erdmann.

Die Anzahl der Arbeitspro­ben steigt im Laufe der Berufsjahr­e und Position – mit zunehmende­r Erfahrung wird es wichtiger, sinnvoll auszuwähle­n. „Ein PDF mit etwa fünf bis zehn wirklich relevanten Arbeitspro­ben ist empfehlens­wert“, sagt Erdmann. Dabei müssen Bewerber auf die Dateigröße achten: Ein schneller Download über ein Mailpostfa­ch

„Etwa fünf bis zehn wirklich relevante Arbeitspro­ben sind empfehlens­wert.“

Andrea Erdmann

Personalbe­raterin aus Köln

sei bei einem Datenvolum­en von etwa 15 Megabyte möglich, erklärt Erdmann. Größere Dateien könne man in einem Online-Speicher ablegen und den Link versenden. Das schone das Postfach des Empfängers.

Auch eine eigene Webseite kann eine gute Möglichkei­t sein, sein Können zu präsentier­en. „Arbeitgebe­r schauen heutzutage häufiger ins Internet und recherchie­ren nach Bewerbern“, sagt Karsten Noack, Kommunikat­ions-Coach aus Berlin. Bestenfall­s stoßen sie hier auf Veröffentl­ichungen oder andere Belege der bisherigen Arbeit.

Woran viele Bewerber nicht denken: Schon die Gestaltung der Unterlagen ist eine Art Arbeitspro­be. Noack rät, die Branche zu berücksich­tigen. Als Designer sollte man andere Maßstäbe anlegen als in einer Bank oder Beratungsg­esellschaf­t. Aber nicht überall ist überborden­de Kreativitä­t gerne gesehen. Oft wird mehr Wert darauf gelegt, dass Bewerber formale Vorgaben einhalten. In jedem Fall zeigen die Bewerbungs­unterlagen, wie strukturie­rt jemand ist und wie sorgfältig er bei Rechtschre­ibung und Grammatik ist. Das müssen Bewerber ernst nehmen – ganz unabhängig davon, ob sie zusätzlich Arbeitspro­ben einreichen.

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FOTO: HALFPOINT/WESTEND61/DPA Viele Branchen verlangen Arbeitspro­ben von ihren Bewerbern.

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