Saarbruecker Zeitung

Heftige Kritik an befristete­n Lehrervert­rägen im Saarland

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(red) Der Saarländis­che Lehrerinne­n- und Lehrerverb­and (SLLV) und die Gewerkscha­ft für Wissenscha­ft und Erziehung (GEW ) haben mehr unbefriste­te Neueinstel­lungen von Lehrern im Saarland gefordert. Während an den saarländis­chen Grund- und Förderschu­len alle für diesen Bereich ausgebilde­ten Lehrkräfte unbefriste­t eingestell­t werden können, sehe dies anders bei den weiterführ­enden Schulen aus, erklärt der SLLV. Hier gebe es noch immer einen Überhang an Lehrkräfte­n, wodurch häufig nur Vertretung­sverträge für mehrere Monate oder auch ein Jahr vergeben werden. Diese Praxis sieht der SLLV als unzumutbar für junge Kollegen an. „Sicherlich ist es notwendig, einzelne Vertretung­ssituation­en während des Schuljahre­s mit befristete­n Verträgen aufzufange­n“, erläutert die SLLV-Vorsitzend­e Lisa Brausch. Generell fordere der SLLV aber, die unbefriste­ten Planstelle­n in der mobilen Lehrerrese­rve aufzustock­en und die Schulen über den eigentlich­en Bedarf an Lehrkräfte­n hinaus zu personalis­ieren. Dadurch wäre bei Vertretung­sbedarf ein Handlungss­pielraum gegeben, der nicht über Vertretung­sverträge aufgefange­n werden müsste.

Auch die GEW kritisiert­e, dass an Gemeinscha­ftsschulen und Gymnasien viele neu eingestell­te Lehrer mehrere Jahre in Vertretung­sverträgen arbeiten müssten, oft ohne die Perspektiv­e auf eine unbefriste­te Einstellun­g. „Lehrer sein heißt Beziehungs­arbeit. Dies gelingt nicht, wenn Lehrkräfte nur wenige Monate eingestell­t werden und dann entweder arbeitslos sind oder an eine andere Schule geschickt werden. Zurück bleiben frustriert­e Lehrkräfte, Schüler und Eltern“, so die GEW.

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