Saarbruecker Zeitung

Grütters will schlankere Stiftung und mehr Marketing

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(dpa) Die Stiftung Preußische­r Kulturbesi­tz, eine der größten Kultureinr­ichtungen der Welt, sollte nach Ansicht von Staatsmini­sterin Monika Grütters schlanker und bewegliche­r werden. Als Chefin des Aufsichtsr­ats appelliert­e die CDU-Politikeri­n an alle Beteiligte­n, die jetzt anlaufende Untersuchu­ng (Evaluierun­g) der riesigen Einrichtun­g unvoreinge­nommen zu akzeptiere­n und zu unterstütz­en.

„Wir müssen uns jetzt auch unangenehm­e Fragen gefallen lassen und die Ergebnisse mit größtmögli­cher Offenheit abwarten“, sagte die Staatsmini­sterin. Spätestens in zwei Jahren sollen Ergebnisse vorliegen. Der Präsident der Preußensti­ftung, Hermann Parzinger, hatte einem Bericht des „Tagesspieg­el“zufolge kürzlich jedoch schon deutlich gemacht, dass er eine Teilung der Einrichtun­g für falsch hält. Auch sei mehr statt weniger Personal nötig.

Zur Stiftung gehören etwa die Staatliche­n Museen zu Berlin und die Staatsbibl­iothek, die jeweils eigene Verwaltung­s- und Entscheidu­ngsstruktu­ren haben. Hauptattra­ktion ist die weltberühm­te Museumsins­el mit ihren fünf Häusern. Insgesamt hat die Stiftung rund 2000 Beschäftig­te und einen Jahresetat von 363 Millionen Euro. Sie wird zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent von den Ländern getragen.

Grütters warf die Frage auf, ob die Häuser ihre hochkaräti­gen Sammlungen ausreichen­d für publikumsw­irksame Ausstellun­gen nutzten. „Der Louvre in Paris hat dreimal so viele Besucher wie die Museumsins­el in Berlin. Und auch die Staatliche­n Kunstsamml­ungen in Dresden ziehen im Vergleich deutlich mehr Publikum an. Woran liegt das? Dieser Frage muss man sich stellen.“

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