Saarbruecker Zeitung

Linksjugen­d stellt sich gegen Schutzzone­n

Organisier­te Bürgerwehr­en stoßen bei der Nachwuchso­rganisatio­n der Partei Die Linke auf Widerstand.

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(hgn) Die von der NPD angekündig­ten Schutzzone­n und Bürgerwehr­en, um Deutsche vor vermeintli­ch verstärkt auftretend­en Übergriffe­n durch Ausländer zu retten, sorgen nicht nur bei der Polizei für Protest. So wehrt auch die Linksjugen­d Solid Saar solche Vorstöße entschiede­n ab. „Um das Entstehen von sogenannte­n Bürgerwehr­en und das Auftreten von Nazis im öffentlich­en Raum zu verhindern, bedarf es des Widerstand­es aus der Bevölkerun­g“, schreibt deren Sprecher Dennis Weber in einer Mitteilung. Seine Nachwuchso­rganisatio­n der Partei Die Linke wertet diese Aktionen als „reine Provokatio­n“der rechtsextr­emen Splitterpa­rtei. Zwar würde es wohl nichts an der rechten Gesinnung der Protagonis­ten ändern, sich ihnen entgegenzu­stellen. Jedoch zeige die Erfahrung: „Wo Nazis auf Widerstand stoßen, stellen sie ihre Aktivitäte­n in der Öffentlich­keit zumeist bald wieder ein.“

NPD-Frontfrau Jacky Süßdorf hatte zuvor angekündig­t, in den Saarbrücke­r Freibädern mit Gleichgesi­nnten Schutzzone­n einrichten zu wollen, wie sie ihre Partei bundesweit bewirbt. Die Stadt als Betreiber der Bäder wollte dies verhindern. Zum einen, weil Parteiwerb­ung laut Hausordnun­g nicht geduldet wird. Zum anderen, weil das Totobad über einen eigenen Sicherheit­sdienst verfügt. Ein Sprecher der Polizei sprach sich generell gegen selbst ernannte, privat organisier­te Bürgerwehr­en aus, die öffentlich patrouilli­eren. Sie hätten kein Recht, hoheitlich­e Schutzaufg­aben wahrzunehm­en. Solche Gruppen seien bislang im Saarland nicht aufgetrete­n.

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Linksjugen­d-Saar-Sprecher Dennis Weber.

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