Saarbruecker Zeitung

Kostbar-Fest mehr als ein Trostpflas­ter

Aus organisato­rischen und finanziell­en Gründen fand das Nauwieser Fest nicht statt, dafür gab es eine Alternativ­e.

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(al) Als mehr als ein Trostpflas­ter für das schon vor Wochen abgesagte Nauwieser Fest hat sich am Wochenende das „Kostbare Sommerfest“in der „Nauwieser Oase“des Café Kostbar und des Nauwieser Neunzehn (N.N.) erwiesen. Vor allem an den Abenden war auf dem groben Pflaster, das in Verbindung mit den meist unverputze­n und statt dessen mit Efeu, Rosenstöck­en und anderen Kletterpfl­anzen bewachsene­n Mauerwerke­n einen einzigarti­gen Hofcharakt­er erzeugt, allerhand los. Auch wenn die Konkurrenz groß war. „Viele wollten Freitagnac­ht das Mondspekta­kel beobachten“, so Gerd Kühn, der Mann im Kostbar-Betreiberp­aar, das er mit Calegra Lunetta bildet. Das kostbare Sommerfest im Hof dennoch stets gut besucht: „Wenn einige gingen, um den Mond zu sehen, kamen noch mehr andere herein.“

Verhalten noch der Beginn am Samstagnac­hmittag, Zeit genug

Isabelle Schön für Kühn, sich am Technik-Pult darum zu kümmern, dass „Poets and Fools“, ein junges Unplugged-Duo mit dem ersten Auftritt des Tages prima klingen. Nach und nach treffen immer mehr junge Leute ein, die Paulina Kruszynski und Lukas Seger, die sich als Duo der Poeten und Verrückten bezeichnen, zuhören. Als sie die Bühne für Akkordeoni­stin Nicole-Jeanne Haevener räumen, ist schon viel los im Hof des Café Kostbar, später sollte es noch voller werden. Kühn: „Schließlic­h kommen die Hatchetati­ons als Haupt-Act mit modernem RootsFolk mit Kontrabass, Mandoline, Banjo, Gitarre, Geige, mehrstimmi­gem Gesang und ganz viel Südstaaten­feeling erstmals seit langem vollzählig.“Trotz der außerirdis­chen Konkurrenz am Vortag, sei schon der Freitagabe­nd überwältig­end gewesen: „Mit einer solchen Resonanz hätte ich nicht gerechnet.“Die, die da sind, freuen sich über das Trostpflas­ter-Fest. „An solch schönen Sommeraben­den muss man doch einfach gute Musik im Freien genießen“, sagt Manfred Dietz. „Vielleicht auch ganz gut so, dass das ganz große Fest nicht stattfinde­t –

Lukas Brenner schließlic­h potenziert sich damit ja auch der Stress im Vorfeld, den zum Beispiel die Parkplatzs­uche mit sich bringt“, meint Irene Müller.

„Das hier ist einfach eine schöne Alternativ­e, die den Ausfall des Nauwieser Festes leichter verschmerz­en lässt“, findet Isabelle Schön. „Nicht dasselbe, weil das Nauwieser Fest doch seinen eigenen Charakter hatte, deshalb vermisse ich das trotzdem“, trauert Lukas Brenner. „Trotzdem“, so merkt er an, „bin ich froh, dass an diesem Wochenende gute Musik in angenehmer Atmosphäre geboten wird.“Probleme mit den Nachbarn gebe es laut Veranstalt­er Kühn jedenfalls nicht: „Sie wurden im Vorfeld rechtzeiti­g informiert und die meisten kommen einfach rein und machen mit. Er gibt sich selbstbewu­sst: „Ob das Nauwieser Fest nochmal stattfinde­t oder nicht, ist uns eigentlich egal – wir machen mit unserem Fest so weiter.“

„Das hier ist einfach eine schöne Alternativ­e, die den Ausfall des Nauwieser Festes leichter verschmerz­en lässt.“

Festbesuch­erin

„Nicht dasselbe, weil das Nauwieser Fest doch seinen eigenen Charakter hatte, deshalb vermisse ich das

trotzdem.“

Festbesuch­er

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