Saarbrücker sorgen sich um ihr grünes Idyll
Frühere Unwetter entwurzelten Bäume. Stämme und Äste liegen im Weiher. Bürger bangen um ihr Idyll. Stadt: Wir tun schon was.
(red/ole) Den Schwarzwald gibt’s auch in Saarbrücken. Aber dieses bei den Rodenhofern beliebte und idyllisch gelegene Stück Natur hat schon bessere Zeiten gesehen. Stämme und Geäst der von heftigen Regengüssen in den vergangenen Monaten entwurzelten Bäume liegen im Weiher des Nachtigallentälchens herum. Und die kleine Brücke beim Gewässer, ein beliebtes Fotomotiv bei Wanderern, versinkt nach den himmlischen Güssen oft im Schlamm. Das ließ die FDP Rodenhof Alarm geschlagen.
Gunter Feneis, stellvertretender Vorsitzender des FDP-Ortsvereins Malstatt, verdeutlicht, dass die Liberalen im Stadtteil sich nicht nur wegen der Optik Sorgen um das Tal machen. Der Weiher halte ja auch Regenwasser zurück, wenn es wieder einmal schüttet wie aus Kübeln. Er werde aus einer Quelle unterhalb der Camphauser Straße gespeist, und das Wasser fließe unter dem Ludwigsparkstadion kanalisiert weiter, schreiben die Liberalen.
Damit nicht die Rodenhofer dieses reizvolle Ensemble wieder uneingeschränkt genießen können, bittet die FDP Rodenhof das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe, die in den Weiher gestürzten Bäume zu entfernen und Verschlammung des Weihers zu stoppen.
Und genau das ist offenbar schon im Gange, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Sie hat sich bei Gunter Feneis bedankt für sein Interesse am Rodenhofer Schwarzwald. In diesem Gebiet seien Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün und Friedhöfe ständig tätig.
Unter anderem, um Vandalismus-Folgen an der Weiherbrücke oder dem Treppengeländer umgehend zu beseitigen. „Dies geschieht in der Regel kurzfristig, nachdem es unserem Personal selbst aufgefallen ist, nach Hinweisen der Naturschutzbeauftragten Ute Fugmann oder aus der Bevölkerung“, teilt Josephine Kretschmer von der Stadtpressestelle mit. Kretschmer verdeutlicht, wie groß das Interesse der Rodenhofer am Tälchen ist.
„Unser Revierleiter der Forstabteilung, Rafael Greif, hatte schon mehrfach Ortstermine mit Bürgerinnen und Bürgern in besagtem Gebiet. Teilweise konnten Wünsche umgesetzt werden, teilweise mussten sie abgelehnt werden, da sie dem Naturschutz widersprechen.“
Beispiele? „Eine Bürgerin hatte angeboten, ihre überzähligen Gartengewächse doch im Stadtwald anzupflanzen. Das ist allerdings nicht möglich, da dort andere Pflanzenarten vorkommen als im heimischen Garten.“
Außerdem forderten Bürger nach Holzfällarbeiten vom Forstpersonal, den Wald doch bitte „aufzuräumen“, also herumliegende Äste und Zweige zu beseitigen. Das aber gehe nicht, da dieses Holz für den Kreislauf der Natur nötig sei. Aus den Ästen und Zweigen werde wieder Humus. Das Wegräumen würde also die Bodenqualität verschlechtern.
Dagegen kann Waldliebhaber Feneis davon ausgehen, dass er mit seinen Anliegen etwas erreicht. „Aufgrund Ihrer Hinweise werden städtische Mitarbeiter das Treibholz aus dem Weiher und vom Mönch (dem regulierbaren Ablauf des Teiches, Anm.d.Red.) entfernen und das umliegende Totholz in den Wald bringen, damit Kinder und Jugendlichen es nicht sofort wieder dorthin zurückbringen“, heißt es in der Antwort der Stadt.
Den Zugang zur Brücke werden Stadtmitarbeiter mit Natursteinen auffüllen, damit sie die Bretter vor der Treppe entfernen können. Von einer in den Weiher gefallenen Erle gehe dagegen keine Gefahr aus. „Am Wurzelstock bilden sich schon neue Triebe“, schreibt Kretschmer.
Und bald soll noch mehr Sonnenlicht den Boden um den Weiher erreichen. „Im Herbst und Winter werden städtische Mitarbeiter das Weiherumfeld durchforsten.“Dagegen bleibe das Totholz im Tälchen des Weiher-Zulaufs aus Naturschutzgründen dort liegen. Die Vorschriften für das Naturlandzertifikat, das die städtischen Forst-Beschäftigten für umweltgerechtes Arbeiten bekommen haben, lassen demnach die Entfernung dieses toten Holzes nicht zu.
„Unser Revierleiter der Forstabteilung, Rafael Greif, hatte schon mehrfach Ortstermine mit Bürgerinnen und Bürgern in besagtem
Gebiet.“
Josephine Kretschmer
Stadtpressestelle