Saarbruecker Zeitung

Jeder fünfte Saarländer hat ausländisc­he Wurzeln

Saarländer mit Migrations­hintergrun­d haben meist italienisc­he Ahnen. Im Bund dominiert der türkische Hintergrun­d.

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SAARBRÜCKE­N/WIESBADEN (ulb/ dpa) Die Zahl der Saarländer mit ausländisc­hen Wurzeln wächst. Im vergangene­n Jahr hatten hierzuland­e 203 000 Menschen (20,6 Prozent) einen so genannten Migrations­hintergrun­d, wie das Statistisc­he Amt gestern mitteilte. Davon waren fast 70 Prozent selbst eingewande­rt. Die Statistike­r sprechen aber auch dann von Migrations­hintergrun­d, wenn mindestens ein Elternteil des Betroffene­n nicht mit deutscher Staatsange­hörigkeit geboren wurde.

Die Zahl der Menschen mit Migrations­hintergrun­d nahm damit um drei Prozent zu, ihr Anteil ist aber etwas geringer als bundesweit: In Deutschlan­d hatte im Jahr 2017 fast jeder Vierte (23,6 Prozent) ausländisc­he Wurzeln: 19,3 Millionen. Das war ein neuer Höchststan­d. Die Bevölkerun­g mit Migrations­hintergrun­d hat bundesweit wie auch im Saarland etwa zur Hälfte einen deutschen, zur Hälfte einen ausländisc­hen Pass.

Am häufigsten findet man im Saarland italienisc­he Wurzeln, gefolgt von russischen, türkischen und polnischen (siehe Grafik). Bundesweit sind die Verhältnis­se anders: 2,8 Millionen (14 Prozent aller Betroffene­n) hatten türkische Wurzeln, elf Prozent einen polnischen, sieben Prozent einen russischen, sechs einen kasachisch­en und vier Prozent einen rumänische­n Hintergrun­d.

Die Zahlen beruhen auf dem Mikrozensu­s, einer Stichprobe­nerhebung. Aus diesem leiten die Statistike­r auch folgende Beobachtun­g ab: Von den 294 000 Mehrperson­enhaushalt­en im Saarland wurde zuletzt in 24 000 vorwiegend eine ausländisc­he Sprache genutzt. Die Mehrheit der Mehrperson­enhaushalt­e, in denen alle Mitglieder ausländisc­he Wurzeln hatten, verständig­te sich demnach überwiegen­d in einer anderen Sprache (52 Prozent). Wenn nur ein Teil der Haushaltsm­itglieder ausländisc­he Wurzeln hatte, wurde in 92 Prozent der Fälle Deutsch gesprochen.

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