Saarbruecker Zeitung

Staatsanwa­ltschaft ermittelt gegen Finanzbeam­ten

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SAARBRÜCKE­N (mju) Ein Steuerober­inspektor, der bislang beim Finanzamt Neunkirche­n wirkte, steht nach Informatio­nen unserer Zeitung im Verdacht der Steuerhint­erziehung.

Die Staatsanwa­ltschaft Saarbrücke­n und seine Kollegen von der Steuerfahn­dung ermitteln bereits seit Wochen gegen den Beamten. Er soll in seiner Freizeit Steuererkl­ärungen – angeblich gegen Honorar – erstellt haben. Geprüft wird, so heißt es, ob er diese selbst erstellten Erklärunge­n möglicherw­eise dann im Dienst in seiner Amtsstube auch persönlich bearbeitet oder „durchgewun­ken“hat. Der erste Hinweis in diesem Fall kam offenbar aus dem Kreis der „Kunden“des Oberinspek­tors. Er wurde zwischenze­itlich zu einem anderen Finanzamt abgeordnet.

Nach SZ-Informatio­nen tauchten die Steuerfahn­der auch zu Durchsuchu­ngen bei dem Finanzbeam­ten im Büro und an seiner Privatadre­sse auf. Dabei sollen angeblich Unterlagen aufgetauch­t sein, aus denen offenbar hervorgeht, dass der Mann in seiner Freizeit für einen Steuerbera­ter tätig gewesen ist. Untersucht wird wohl auch, ob er in seiner eigenen Steuererkl­ärung diese möglichen Nebeneinkü­nfte offenbart hat. Gegen den Beamten wurde, so heißt es, zudem ein Disziplina­rverfahren eingeleite­t.

Dennis Zahedi, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Saarbrücke­n, lehnte es mit Hinweis auf das Steuergehe­imnis ab, konkrete Informatio­nen zu den Ermittlung­en gegen den Finanzbeam­ten zu erteilen.

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