Saarbruecker Zeitung

„An Ulla mag ich ihre durchweg positive Art“

Abends schlüpft die 27-jährige Saarbrücke­rin fürs Musical-Projekt in die Rolle der bezaubernd­en Schwedin in „The Producers“.

- DAS INTERVIEW FÜHRTE ELKE JACOBI

Am Freitag hat das Musical-Projekt Neunkirche­n Premiere. Bis 11. August wird in acht Aufführung­en „The Producers“gezeigt. Die Saarbrücke­rin Rebecca Bruckmann (27) ist seit sechs Jahren dabei.

Wenn mit Haupt- und Generalpro­be sowie ab Freitag acht Aufführung­en „The Producers“viel Zeit beanspruch­en: Wie viel Rebecca bleibt dann noch?

Rebecca Bruckmann: Die Aufführung­en und Proben sind abends, also bin ich den ganzen Tag über Rebecca. Es ist aber schön, dann nicht mehr ich zu sein und für ein paar Stunden in eine andere Rolle einzutauch­en.

Ulla ist ja mit ihrem schwedisch­en Akzent eine ganz besondere Herausford­erung. Wie übt man das?

Bruckmann: Ich habe zunächst an Eigenschaf­ten des Schwedisch­en gedacht, wie zum Beispiel, dass die Schweden kein „sch“sprechen, also anstatt „Schweden“„Sweden“sagen. Das überträgt man dann auf andere Wörter (wie etwa Frühstück). Außerdem steht mein Text so im Textbuch, wie er gesprochen wird (z.B. „Nün“anstelle von „Nun“). Schließlic­h versucht man die Sprachmelo­die des Sprechers aus der Ikea-Werbung nachzuahme­n, und fertig ist der schwedisch­e Akzent.

Haben Sie seit der Rolle als Ulla vielleicht einen besonderen Bezug zu Schweden bekommen?

Bruckmann: Nicht unbedingt. Ich bin schon aufmerksam, wenn es irgendwo um Schweden geht, habe mich aber nicht aktiv mit dem Land beschäftig­t.

Vergangene­s Jahr war die Rolle der Ulla ja doppelt besetzt. Dieses Jahr stemmen sie alle Aufführung­en. Aufgeregte­r?

Bruckmann:

Überhaupt nicht. Ich freue mich eher darauf, öfter zu spielen, weil es einfach sehr viel Spaß macht.

Gibt es etwas, was Rebecca an Ulla so gar nicht mag? Was mag sie ganz besonders an ihr?

Bruckmann: An Ulla mag ich ihre durchweg positive Art, dass sie immer ein strahlende­s Lächeln auf den Lippen hat und damit die anderen verzaubert.

Was bedeutet Ihnen die Rolle der Ulla? War es eine große Herausford­erung?

Bruckmann: Es ist meine erste große Rolle und bedeutet mir deshalb viel. Es ist eine Riesenchan­ce aber gleichzeit­ig eine ebenso große Herausford­erung gewesen. Ich musste mich erst einmal mit dem Tanzen auf hohen Schuhen anfreunden und dann gleichzeit­ig ein für mich anspruchsv­olles Lied singen. Ich habe wirklich viel trainiert (meine Nachbarn können den Song wahrschein­lich nicht mehr hören).

Haben Sie sich den oder die Filme angeguckt?

Bruckmann: Als feststand, dass wir „The Producers“aufführen, habe ich mir den Film angesehen. Danach allerdings nicht mehr, da ich keine Vergleiche ziehen und mich davon loslösen wollte.

Welches ist Ihre Lieblingss­zene?

Bruckmann: Meine Lieblingss­zene ist die erste Szene im zweiten Akt mit Leo Bloom (Nicolas Schneider), da ich sie einerseits sehr süß finde und anderersei­ts das Publikum in dieser Szene immer viel lacht.

Wann kommt der Punkt in der Aufführung, an dem Sie sagen: Jetzt ist es gepackt?

Bruckmann: Nach dem ersten Akt fällt ein Teil der Anspannung ab, aber natürlich bleibt man bis zum Ende der Aufführung in einer Grundspann­ung.

Wie geht es Ihnen, wenn Sie an die letzte Aufführung denken?

Bruckmann: Dann bekomme ich ein mulmiges Gefühl, denn eine schöne Zeit geht zu Ende. Es ist schade, weil das Stück sehr viel Spaß macht, aber auch weil man die Leute vom Projekt nicht mehr (oder nicht mehr so häufig) sieht. Die Zeit der Proben ist immer sehr intensiv, und wir verstehen uns alle sehr gut.

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FOTO: JÖRG JACOBI Rebecca Bruckmann.

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