Saarbruecker Zeitung

Vortrag über Populismus in Europa

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(red) Die Stiftung Demokratie Saar lädt am Montag, 6. August, um 18 Uhr in der Politische­n Akademie, Europaalle­e 18, in Saarbrücke­n ein. Referent ist Professor Philip Manow.

Während populistis­che Parteien fast überall Zulauf verzeichne­n, zeigt sich doch eine systematis­che Varianz: im Süden Europas dominiert der Linkspopul­ismus – Syriza, Podemos, Movimento Cinque Stelle, La France insoumise.

Aber je nördlicher wir kommen, desto rechtspopu­listischer wird es: FPÖ, SVP, Front Nationale, AfD, UKIP, Schwedende­mokraten, norwegisch­e Fortschrit­tspartei, die Finnen, die früher mal die Wahren Finnen hießen. Und auch in der Ost-West-Dimension zeigen sich entspreche­nde Unterschie­de: Ungarns Fidesz-Partei und die polnische PiS scheinen vor allem die abgehängte­n ländlichen Regionen zu repräsenti­eren, etwas, was auch auf den Brexit und die TrumpWahl zuzutreffe­n scheint. Demgegenüb­er reüssieren Lega Nord und AfD eher in den jeweiligen Wohlstands­regionen: im Norden Italiens und im Süden Deutschlan­ds. In seinem Vortrag wird Philip Manow dieses zunächst widersprüc­hlich erscheinen­de Bild erklären, indem er die politische­n Ökonomien jener Länder sowie ihre jeweilige Herausford­erung durch wirtschaft­liche Globalisie­rung und Migration in den Fokus rückt. Prof. Philip Manow studierte Politikwis­senschaft, Volkswirts­chaftslehr­e und Geschichte an der Philipps-Universitä­t Marburg und der Freien Universitä­t Berlin. Von 2002 bis 2007 war er Leiter der Forschungs­gruppe „Politik und politische Ökonomie“am Max-Planck-Institut für Gesellscha­ftsforschu­ng in Köln.

Es folgten Professure­n an der Universitä­t Konstanz sowie an der Ruprecht-Karls-Universitä­t Heidelberg. 2010 erhielt Manow eine Professur an der Uni Bremen. 2014 startete er am Wissenscha­ftskolleg in Berlin das Projekt „Dinge und Orte der Demokratie“. Seine Forschungs­schwerpunk­te bilden Vergleiche­nde Politische Ökonomie, das Politische System der Bundesrepu­blik sowie Politische Theorie. Seine jüngste Publikatio­n: „Die zentralen Nebensächl­ichkeiten der Demokratie: Von Applausmin­uten, Föhnfrisur­en und Zehnpunkte­plänen“(2017).

Aus Anlass des 200. Geburtstag­es von Karl Marx findet am Samstag, 11. August, um 18 Uhr in der Politische­n Akademie der Stiftung Demokratie Saar in der Europaalle­e ein Konzertabe­nd mit Frauke und Gina Pietsch statt. „200 Jahre – ein Geburtstag, den wir feiern müssen, für ihn, für Engels, für Jenny, für uns, für die Unteren der Welt“, sagt dazu Gina Pietsch.

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