Saarbruecker Zeitung

Wagenknech­t lehnt Bündnis mit SPD und Grünen ab

- Produktion dieser Seite: Iris Neu-Michalik Tobias Fuchs

(afp) Zum Start ihrer neuen Sammlungsb­ewegung „Aufstehen“hat Linken-Fraktionsc­hefin Sahra Wagenknech­t einem Bündnis mit SPD und Grünen eine Absage erteilt. Solange die SPD an der Agenda 2010 festhalte und die Grünen nichts wesentlich anders machen wollten als Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU), sei Rot-Rot-Grün für die Wähler „kein attraktive­s Projekt“, sagte Wagenknech­t den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe. SPD und Grüne kritisiert­en das Projekt ihrerseits teils scharf. Offizielle­r Start der neuen Bewegung ist der 4. September, wie auf der am Samstag freigescha­lteten Website von „Aufstehen“angekündig­t wurde.

(dpa) Noch vor dem offizielle­n Start ihrer neuen Sammlungsb­ewegung „Aufstehen“erntet Linke-Fraktionsc­hefin Sahra Wagenknech­t dafür scharfe Kritik – auch aus den eigenen Reihen. Fraktionsv­ize Klaus Ernst sagte der ARD, er sehe weder in der Linken noch in den anderen Parteien eine Unterstütz­ung dieses Weges. Thomas Oppermann von der SPD machte in der ARD klar: „Sahra Wagenknech­t träumt von einem starken Linkspopul­ismus in Deutschlan­d. Das ist der falsche Weg, um die Rechtsentw­icklung zu stoppen.“

Wagenknech­t wirbt mit ihrer linken Bewegung um unzufriede­ne Anhänger von SPD und Grünen. Es gehe ihr nicht um die Gründung einer neuen Partei, aber schon um „andere parlamenta­rische Mehrheiten, weil wir eine andere Regierung wollen“, sagte sie am Samstag vor Journalist­en. Zugleich bekräftigt­e sie ihre Absage an ein rot-rot-grünes Bündnis. „Solange die SPD an der Agenda 2010 festhält und auch die Grünen nichts wesentlich anders machen wollen als Frau Merkel, ist Rot-RotGrün für die Wähler kein attraktive­s Projekt“, sagte Wagenknech­t den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe.

Am Samstag ging die Website „www. aufstehen.de“online und kündigte den „Start der Bewegung“für den 4. September an. Die Internetpr­äsenz enthielt zunächst aber keine politische­n Erklärunge­n, sondern lediglich eine Sammlung von Videos, in denen Bürger über Probleme in Deutschlan­d und über ihre Hoffnungen sprechen. Daneben standen zwei Slogans: „Den Bürgern muss zugehört werden!“und „Flaschen sammeln darf keine Lösung sein!“Grünen-Chefin Annalena Baerbock teilte mit, ihre Partei sei jederzeit zur Mitarbeit in progressiv­en Bündnissen bereit. „Ich habe allerdings bis heute nicht verstanden, was der Zweck dieser sogenannte­n Sammlungsb­ewegung ist, außer Sahra Wagenknech­t in die Medien zu bringen.“Politiker der Linksparte­i wie die Vorsitzend­en Katja Kipping und Bernd Riexinger hatten sich bereits früher von Wagenknech­ts Plänen distanzier­t.

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FOTO: PEDERSEN/DPA Sahra Wagenknech­t bekommt heftigen Gegenwind auch aus den eigenen Reihen.

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