Saarbruecker Zeitung

AKW Fessenheim schaltet wegen Hitze Reaktor ab

- Produktion dieser Seite: Teresa Bauer Daniel Kirch

(lori) Wegen der Hitze am Oberrhein hat der staatliche Energiekon­zern Electricit­é de France (EDF) am Wochenende einen der beiden Druckwasse­rreaktoren am AKW Fessenheim ganz abschalten und die Leistung des zweiten Reaktors weiter drosseln müssen. Grund war nach Medienberi­chten ein weiterer Anstieg der Wassertemp­eratur des Grand Canal d’Alsace (Rheinseite­nkanal) oberhalb der Entnahmest­elle des Kühlwasser­s für das AKW auf über 26 Grad.

Fessenheim verfügt über keine Kühltürme zum Kühlen der zwei Reaktoren, sondern entnimmt dazu das Wasser aus dem parallel zum Rhein verlaufend­en Kanal und leitet es dort wieder hinein. Das Wasser im Rheinseite­nkanal darf sich durch die Einleitung von Kühlwasser nicht auf über 28 Grad erwärmen.

Das AKW Fessenheim südlich von Colmar ging 1977 in Betrieb. Es ist das älteste noch laufende Atomkraftw­erk in Frankreich. Es gilt bei Kritikern als Sicherheit­srisiko und „Pannenreak­tor“. Die Bundesregi­erung drängt seit langem auf die Schließung von Fessenheim.

Nach einem von der französisc­hen Regierung und EDF immer wieder bestätigte­n Plan soll es erst vom Netz gehen, wenn der neue Europäisch­e Druckwasse­rreaktor in Flamanvill­e an der Westküste der Halbinsel Cotentin in der Normandie den Betrieb aufnimmt. Dessen Inbetriebn­ahme verzögerte sich immer wieder, vor allem wegen defekter Schweißnäh­te. Nun ist von frühestens Ende 2019 die Rede.

Newspapers in German

Newspapers from Germany