Schweißtreibendes Spektakel entlang der Saar
Ufer-Bummel: Besucher strömten zu Stars und Sport. Und sie ließen sich von einem Glücksspieler im Dienste der Polizei verblüffen.
ab, während einer der Aktionsstandbetreuer sagte: „Der Rekord lag bislang bei 24 Kästen.“Na davon war die Pfälzerin ja nicht mehr weit entfernt. Eine tolle Mutprobe eine Woche nach der Heirat.
Unterdessen trickste die Bundespolizei Festbesucher aus. Die Beamten hatten dafür extra einen Kollegen aus Hamburg eingeflogen. Mit Hütchenspielereien führte er die arglosen Mitspieler an der Nase herum, und zwar im Namen des Gesetzes. Warum die Abzocke? Michael G. – weil er auch als Ermittler in Zivil anonym auftritt, hält er seinen kompletten Namen lieber unter Verschluss – wollte den Zuschauern und Mitspielern am Hütchen-Tisch beweisen: „Du kannst dabei nie gewinnen.“Michael wollte zeigen, dass Betrüger vornehmlich ahnungslose Touristen im Visier haben, wenn sie mit einer unter Deckeln verschwindenden und wieder auftauchenden Kugel so ablenkend vom Wesentlichen herumhantieren, dass der Betrachter niemals auf den richtigen Standort tippen kann und so jedes Mal seinen Geldeinsatz verliert. Verblüfft und kein bisschen sauer darüber ließen sich die Mitspieler wieder und wieder anstandslos polizeilich betuppen, um im Ernstfall gewappnet zu sein.
Mit puterroten Gesichtern strahlten Marvin und Tamara Blach aus einem kopfüber hängenden Wagen. Die beiden Besucher mit saarländischen Wurzeln aus dem schweizerischen Winterthur ließen sich im Simulationsauto eines Verkehrsclubs in eine ungewohnte Position bringen, wie sie nach einem Unfall möglich ist. So hingen die beiden in ihren Sicherheitsgurten. „Da steigt einem das Blut in den Kopf. Das spürt man richtig an den Schlagadern an der Schläfe“, berichtete der junge Mann, als er wieder auf eigenen Füßen stand. Wenn sich der Kopfstand schon so auswirkt, wollte er sich gar nicht ausmalen, was zusätzliche Fliehkräfte bei einem Aufprall anrichten würden. „Und die Gurte sind normalerweise nicht so stramm wie bei diesem Test“, ergänzte ein Mitarbeiter.
Weniger heiß zur Sache ging’s bei den Meerjungfrauen. Die Damen mit den glitzernden Fischflossen tauchten ab und waren in einem Aquarium zu bestaunen. Auf die Scheibe stand in großen Lettern zu lesen: „Füttern verboten.“Die Schaulustigen hielten sich selbstverständlich an die Vorschrift des dafür verantwortlichen Tauchklubs.
Und benahmen sich nach Polizeiangaben auch sonst recht gesetzestreu. Kaum mal ein Hilferuf an die Ermittler, die sich einen Standort auf Zeit im nahen Finanzministerium extra fürs Spektakel einreichtet hatten.
Dort warteten sie auf Einsätze – die aber nicht kamen. „In diesem Jahr war es besonders ruhig“, sagte ein Polizeisprecher mit Blick auf die ermattende Hitze.
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