Saarbruecker Zeitung

Jobs in bitterster Kälte und in größter Hitze

Der eine arbeitet in extrem frostiger Umgebung, der andere als Müllwerker unter freiem Himmel.

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann, Marcus Kalmes Frank Kohler

ein akustische­s Signal los.

Metro-Geschäftsl­eiter Klaus Eisenbarth erklärt: „Die Temperatur im Kühlhaus beträgt immer minus 22 Grad. Die Anlage wird rund um die Uhr überwacht und kontrollie­rt, damit keine Störungen auftreten. Ich kann nur sagen, toi, toi, toi, dass wir noch nie einen Ausfall hatten.“Was kaufen die Kunden bei diesem heißen Wetter am liebsten? Marc Thomas antwortet: „Über die Sommertage ist natürlich unser frisches Grillgut sehr gefragt. Am meisten verkaufen wir Schwenker, Käsegrille­r und – was momentan sehr beliebt ist – Burger.“Auch Grillkäse sei ein größeres Thema. „Die Kunden greifen auch immer mehr zu veganer Kost, daher haben wir dafür ein eigenes Regal aufgestell­t. Gängige Sachen wie Eis verkaufen wir das ganze Jahr über. Durch die derzeitige­n Festivals, wie etwa das Saar-Spektakel, verkaufen wir auch viel ,Crushed Ice’“, ergänzt Thomas.

Einen heißen Job haben Müllwerker. Wenn sie in sengender Hitze und noch dazu im Laufschrit­t die schweren Mülltonnen rangieren, kann man nur staunen. Mike Schmitz vom Zentralen Kommunalen Entsorgung­sbetrieb (ZKE) sagt: „In Dudweiler haben wir circa 600 bis 700 Restmüllto­nnen am Tag zu leeren. Und eine Mülltonne wiegt ungefähr 50 Kilogramm. Die momentane Hitze ist das absolute Limit, ich komme hart an meine körperlich­en Grenzen. Mittags bin ich immer platt, das macht einem wirklich zu schaffen.“Gerade wenn man im Freien arbeitet sei es wichtig, mal kurze Verschnauf­pausen einzulegen und mindestens einen Liter mehr als sonst zu trinken. Zum Glück gebe es auch Anwohner, denen die harte Arbeit der Müllwerker nicht entgeht. „Gestern kam ein Mann zu uns, der uns gekühltes Wasser nach draußen gebracht hat. Das war schön“, erzählt der 39 Jahre alte Saarbrücke­r.

Am liebsten hat Schmitz es, wenn es trocken und um die 22 Grad ist. „Ein Vorteil meines Berufs sind die Arbeitszei­ten. Wir arbeiten von 6 bis 14.30 Uhr, da hat man noch was vom Tag“, sagt Schmitz. Was ihm sehr viel weniger gefällt, ist der Gestank der Tonnen, der bei der Hitze zunimmt. „Biomüll riecht am unangenehm­sten. Im Großen und Ganzen ist mal eine Tonne dabei, die extrem stinkt. Aber das ist eine Sache der Gewohnheit. Vor Maden oder anderen Tierchen ekele ich mich nicht, dann würde ich hier den falschen Job machen“, sagt der Müllwerker.

Um Maden zu vermeiden, sollte man die Tonne reinigen. Es gebe aber auch Biotonnenp­ulver, Gesteinsme­hl oder Brandkalk, um es über die Maden zu streuen. Oder man lasse die Natur Natur sein, die Würmchen in der Tonne seien im Hochsommer kaum vermeidbar.

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FOTO: BECKER & BREDEL Müllwerker Mike Schmitz leert auch bei größter Hitze die Tonnen in Dudweiler.
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FOTO: BECKER & BREDEL Sascha Marc Thomas bei seiner frostigen Arbeit im Kühlhaus.

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