Sieg der früheren Saar-Schwimmer
Henning Mühlleitner und Annika Bruhn führen Mixed-Staffel zu EM-Gold.
(dpa) Arm in Arm stand das Gold-Quartett auf dem Siegertreppchen, auf den Rängen schwenkten die Teamkollegen eine übergroße Deutschland-Flagge. Bei der Premiere der 4x200 Meter Freistil-Mixed-Staffel haben die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer überraschend EM-Gold gewonnen. Die Mannschaft mit Jacob Heidtmann, Henning Mühlleitner, Reva Foos und Annika Bruhn siegte am Samstag bei den European Championships in Glasgow in 7:28,43 Minuten vor Russland und Großbritannien.
„Die Hymne zu hören zusammen als Team, das muss man mal erlebt haben“, sagte der begeisterte Mühlleitner: „Ein unglaubliches Gefühl!“Das EM-Gold hätte auch dem Saarländischen Schwimmbund einen massiven Schub geben können. Bis zum Jahreswechsel war Mühlleitner, der am Freitag Bronze über 400 Meter Freistil gewann, Teil der Trainingsgruppe in Saarbrücken. Der Schwabe machte am Gymnasium am Rotenbühl sein Abitur, entschied sich aber, den scheidenden Landestrainer Hannes Vitense nach Neckarsulm zu begleiten. Gleiches gilt für Olympia-Teilnehmerin und EM-Goldmedaillen-Gewinnerin Bruhn, die von der SSG Saar Max Ritter nach Neckarsulm gewechselt ist.
Die Siegerzeit in Glasgow bedeutete zugleich deutschen Rekord. Im Vorlauf hatte die Mannschaft in der Besetzung Heidtmann, Marius Zobel, Foos und Isabel Gose in 7:35,16 Minuten die erste nationale Bestmarke aufgestellt. „Wir haben als Team einfach eine geile Leistung abgeliefert“, sagte Bruhn. Ihre drei Mannschaftskameraden hatten die Schlussschwimmerin auf den letzten Metern Richtung Ziel gebrüllt, während Chefbundestrainer Henning Lambertz auf der Tribüne auf und ab sprang. „Ich war mir sicher, sie bringt das nach Hause“, sagte der 21 Jahre alte Mühlleitner über die bärenstarke Bruhn.