Das Traumtrio ist bereit für den historischen Coup
(sid) Olympiasieger und Weltmeister sind die Speerwerfer schon – in Berlin wollen Thomas Röhler, Johannes Vetter und Andreas Hofmann nun auch das EMGold nach Deutschland holen. „Wir müssen uns nicht verstecken, vor allem nicht zu Hause. Da hat man sich nicht zu verstecken, da geht man volle Attacke – das werden wir alle drei tun“, sagt der frühere Saar-05Athlet Vetter, der im vergangenen Jahr in London Weltmeister wurde und mit 92,70 Metern in dieser Saison die Nummer eins der Welt ist.
Doch seine Konkurrenten sind nicht weniger motiviert – und nicht weniger gut drauf. Olympiasieger Röhler (91,78) ist Nummer drei der Welt, Andreas Hofmann (92,06), der dieses Jahr deutscher Meister wurde, die Nummer zwei – ein historisches deutsches Podium also so gut wie sicher bei der Heim-EM? Bei weitem nicht, denn im direkten Duell bei einer Meisterschaft kann viel passieren. Vor allem der Este Magnus Kirt (89,75) zeigte sich zuletzt stark und setzte sich auch schon gegen die Deutschen durch.
„Das Ziel ist definitiv eine Medaille. Ich sage auch bewusst, dass ich in Berlin Gold gewinnen möchte, denn das ist meine sportliche Herangehensweise an jeden Wettkampf“, sagt Röhler, der sich im Trainingszentrum in Kienbaum noch beim Angeln entspannte. Allerdings: Lachender Dritter könnte wie bei den deutschen Meisterschaften Hofmann werden, der derzeit in der Form seines Lebens scheint. Bei einem Sieg des Mannheimers wären die internationalen Titel unter den drei Deutschen aufgeteilt. „Jeder geht durch die Quali, jeder will ins Finale. Wer am Ende ganz oben steht, werden wir sehen“, sagt der Sieger des Pfingstsportfestes in Rehlingen. Wer bei den drei Konkurrenten allerdings böses Blut wegen der sportlichen Rivalität vermutet, der irrt. „Wir können auch mal über Gott und die Welt reden, nicht nur über Speerwurf“, sagt Hofmann.