Solider Auftakt mit frischer Grundidee
Die durchschnittliche Folge einer Krimiserie endet fast immer damit, dass der richtige Täter gefasst wird. Die neue Serie „Conviction“(gestern, 22.10 Uhr, VOX) ging allerdings von der Prämisse aus, dass die vermeintlich falsche Person verurteilt wurde. Die „Conviction Integrity Unit“, kurz CIU, hatte deshalb die Aufgabe, diese Fälle erneut zu bearbeiten. Dieser Ansatz wirkte durchaus frisch im übersättigten Krimibereich, und mit Hayes Morrison, der intelligenten, aber egoistischen, eingebildeten Tochter eines Ex-Präsidenten, hatte man eine interessante Anti-Heldin. Hayley Atwell, sonst als heroische Agent Carter aus dem Marvel-Universum bekannt und ab 16.8. in „Christopher Robin“im Kino zu sehen, verkörperte diese gekonnt. Mit ihrer schroffen Art bildete die Figur, die zu dem Job gezwungen wurde, einen krassen Gegensatz zum restlichen Team, das motiviert war und alles daran setzte, den ersten Fall erfolgreich abzuschließen. Aus dieser Dynamik zog die Folge einen Großteil ihrer Faszination, des Weiteren wurden einige mal mehr, mal weniger interessante Nebenplots um die verschiedenen Charaktere eröffnet. Schade, dass man darüber nur unwesentlich mehr erfahren wird, denn die Serie wurde in den USA bereits nach 13 Folgen abgesetzt – manchmal setzen sich gute Ideen eben nicht dauerhaft durch. (cl)