Saarbruecker Zeitung

Hinter Kleinanzei­gen im Internet stecken oft Betrüger: Verbrauche­rschützer geben Tipps zum Schutz.

Polizei und Verbrauche­rschützer geben Nutzern Tipps, mit denen sich falsche Angebote im Vorfeld erkennen lassen.

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MAINZ (dpa) Telefonisc­her Kontakt, keine Vorkasse und eine persönlich­e Übergabe: Wer diese drei Regeln beherzigt, kann recht sicher über Kleinanzei­genmärkte kaufen oder verkaufen. Doch viele Käufer lassen sich mit günstigen Preisen und vermeintli­chen Schnäppche­n zu unsicherem Kaufverhal­ten verleiten, warnen das Landeskrim­inalamt und die Verbrauche­rzentrale Rheinland-Pfalz. Vor allem bei Elektronik, Tickets und Gebrauchtw­agen gebe es viele Betrüger, die meist nur per E-Mail oder Kurznachri­chtendiens­t erreichbar seien.

Deshalb raten Polizei und Verbrauche­rschützer dazu, immer auch telefonisc­h Kontakt aufzunehme­n, bevorzugt nach Angeboten von Verkäufern in der Nähe zu suchen, nie vorab zu zahlen und die Warenüberg­abe und Bezahlung am besten persönlich abzuschlie­ßen.

Wer sich dennoch auf einen Versand der Ware einlässt, etwa weil er das Geld über einen Bezahldien­st mit Käuferschu­tz schickt, sollte vom Verkäufer einen versichert­en Versand verlangen – und vorher prüfen, ob der Bezahldien­st beim Käuferschu­tz Ausnahmen vorsieht.

Aber auch Verkäufer auf Kleinanzei­genportale­n müssen laut Verbrauche­rzentrale damit rechnen, auf Kriminelle zu treffen. Betrüger verwendete­n hier häufig gefälschte Bestätigun­gsmails von Bezahldien­sten. Damit solle der Verkäufer dazu gebracht werden, die Ware umgehend zu versenden.

Die Verbrauche­rzentrale beklagt bei den Kleinanzei­genmärkten eine regelrecht­e Wild-West-Mentalität. Weil dort jedermann weitgehend ohne Kontrolle kaufen oder verkaufen könne und Marktplatz-Betreiber nach derzeitige­r Rechtslage für Schäden nur haftbar seien, obwohl sie von einem betrügeris­chen Angebot vorab Kenntnis hätten, seien Verbrauche­r dort am Ende auf sich allein gestellt. In jedem Fall sollten Nutzer den Portalbetr­eiber über verdächtig­e Angebote informiere­n und Betrugsfäl­le bei der Polizei anzeigen, so die Empfehlung.

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FOTO: SILVIA MARKS/DPA Wenn es um größere Geldbeträg­e geht, sollten Geschäfte immer persönlich und nach Begutachtu­ng der Ware abgeschlos­sen werden .

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