Saarbruecker Zeitung

Anklage wegen Mordes nach Familiendr­ama in Fechingen

- Produktion dieser Seite: Teresa Bauer, Christine Kloth Daniel Kirch

BREBACH-FECHINGEN (hgn) Nach dem Familiendr­ama im Mai dieses Jahres mit zwei Erschossen­en und zwei Verletzten im Saarbrücke­r Stadtteil Brebach-Fechingen hat die Staatsanwa­ltschaft den mutmaßlich­en Täter wegen Mordes angeklagt. Der 59-Jährige muss sich demnächst vor dem Landgerich­t verantwort­en. Der Angeklagte, der seit einem Tag nach dem Verbrechen in Untersuchu­ngshaft sitzt, ist geständig, wie ein Sprecher der Ermittlung­sbehörde mitteilt. Er fühlte sich von seiner Familie „ein Leben lang drangsalie­rt“.

Der 59-Jährige sei am 19. Mai im Einfamilie­nhaus seiner Ex-Frau aufgetauch­t, die ihren 60. Geburtstag nachfeiert­e. Dort habe er dann mit einer Waffe um sich geschossen, die er illegal erworben hatte. Seine Tochter traf der mutmaßlich­e Schütze am linken Oberarm. Als deren Mann ihr zu Hilfe eilte, schoss der Angeklagte auf seinen Schwiegers­ohn (37) und tötete diesen.

Anschließe­nd traf der Schütze auf seine Ex-Frau. Auch diese verletzte er mit Schüssen am linken Oberarm und zusätzlich in der Brust. Sie rannte schwerverl­etzt aus dem Bungalow und setzte sich dort auf die Treppe. Es kam zur Auseinande­rsetzung mit dem Sohn (35) des 59-jährigen Deutschrus­sen. Dreimal schoss er auf sein Gegenüber. Nach Angaben der Staatsanwa­lt war mindestens einer der Treffer tödlich.

Daraufhin wandte sich der Schütze wieder seiner geschieden­en Frau zu. Er verlangte von ihr, ihn mit der Pistole umzubringe­n. Das tat sie aber nicht, der Schütze floh. Wenig später stellte ihn die Polizei. Die Schwerverl­etzte musste bislang zweimal operiert werden. Nach der Tat, die auch zur Geburtstag­sfeier eingeladen­e Kinder mitbekomme­n hatten, wurden die Zeugen psychologi­sch betreut.

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