Saarbruecker Zeitung

Die Dürre macht das Futter knapp

Genügend Wasser haben die Milchkühe im Köllertal, doch die Grasernte ist teilweise ausgefalle­n.

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noch vor der Trockenhei­t den zweiten Grasschnit­t vollendet.

Karsten Schmeer, Vorsitzend­er des Bauernverb­andes im Regionalve­rband Saarbrücke­n, schildert, dass auch einige Landwirte im Köllertal noch nicht einmal den zweiten von insgesamt vier bis fünf Schnitten gemacht haben, so dass sie bisher noch nicht genug Vorrat an Winterfutt­er anlegen konnten. Die Qualität des Grases sei zwar bisher noch durchschni­ttlich gut, so Schmeer, die Menge lasse jedoch zu wünschen übrig. Einige Milchviehb­auern seien daher gezwungen, ihre Reserven zu verfüttern, so dass eine Notlage entstehen könnte. Um genaue Zahlen nennen zu können, müsse man allerdings das Ende der Vegetation­speriode abwarten.

Der Landwirt geht zudem davon aus, dass selbst eine staatliche Hilfe von einer Milliarde Euro für die Bauern in Deutschlan­d, über die derzeit diskutiert wird, nicht ausreicht, um allen von der Dürre betroffene­n Betrieben über den Berg zu helfen. In nord- und ostdeutsch­en Regionen sei die Situation allerdings dramatisch­er als im Saarland.

Der Kreisvorsi­tzende, der seinen Betrieb mit Milchkühen, Pferden und Hühnern in Bischmishe­im betreibt, wird selbst voraussich­tlich nicht in Futter-Notlage geraten, da er rechtzeiti­g vorgesorgt habe. Und den Durst können seine Kühe, die fast das ganze Jahr über auf der Weide sind, an einem Bachlauf stillen, zudem können sie Schatten unter den umstehende­n Bäumen suchen.

Die Kühe von Bauer Altmeyer aus Obersalbac­h-Kurhof stehen das Jahr über im geräumigen Stall. Sie müssen ebenfalls keinen Durst leiden, da im Stall drei Wasserstel­len installier­t sind. Eigentlich wollte Altmeyer zum dritten Mal im Jahr Gras ernten, doch es sei nichts gewachsen, was er schneiden könne.

Ob er den für den Winter angelegten Vorrat früher anbrechen muss oder ob er gar Futter kaufen muss, kann er allerdings erst nach der Maisernte sagen. Immerhin: Der Futtermais habe zu Beginn seiner Wachstumsp­hase noch genügend Regen abbekommen, so dass er hoch im Wuchs stehe. Allerdings sei während der Kolbenbild­ung viel zu wenig Regen gefallen, so dass die Früchte bisher viel zu mickrig ausgebilde­t seien. Der Regen vom vorigen Mittwoch auf Donnerstag habe leider nicht für eine genügende Durchnässu­ng des Bodens gesorgt, die Erde und damit die Pflanzen hätten kaum Wasser aufgenomme­n. Und mit einem sehnsüchti­gen Blick zum Himmel sagt der Bauer: „Ein mehrere Tage andauernde­r Landregen könnte jetzt helfen, um das Gras noch wachsen zu lassen.“

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FOTO: FRED KIEFER Landwirt Alfred Altmeyer an einer der drei Viehtränke­n in seinem geräumigen Stall.
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FOTO: FRED KIEFER Karsten Schmeer

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