Saarbruecker Zeitung

Hütehunde brauchen erfahrene Halter

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(red) Herdenschu­tzhunde stellen in einem Tierheim immer eine Herausford­erung dar. Heimsprech­er Frederick Guldner und Heimleiter­in Elke Leismann fassen zusammen, worauf es ankommt.

Zu Beginn muss erst einmal ein tiefes Vertrauens­verhältnis aufgebaut werden; wegen ihrer Größe und ihres Gewichts kann nicht jeder Helfer mit ihnen spazieren gehen. Und dann brauchen die Hunde Platz. Platz, den ein Tierheim kaum bieten kann. Erst voriges Jahr haben wir durch Spenden und ehrenamtli­che Helfer für unseren Hund Monty ein Gehege gebaut, worin er einen Großteil des Tages verbringen kann.

Herdenschu­tzhunde brauchen einen Platz, wo sie ihren natürliche­n Trieb ausleben können, sind sie es doch, die Herde und Menschen bewachen sollen. Die kahlen Zwinger, die meist nicht auf diese großen Tiere ausgelegt sind, reichen hierfür nicht aus. In engen Räumen gehalten, werden diese Hunde meist zum Problemfal­l. Ideal ist dagegen eine größere eingezäunt­e Fläche, auf der sich der Hund bewegen kann und auf der sich laufend etwas ändert. So kann er die Veränderun­gen registrier­en, mit dem Normalzust­and vergleiche­n und einschätze­n. Die Heimgehege sind daher am Eingang. So haben die Hunde den Besucherst­rom und die ständig neuen Gesichter immer im Blick.

Herdenschu­tzhunde dösen die meiste Zeit des Tages, behalten aber grundsätzl­ich die Umgebung im Auge. Kommt ein Eindringli­ng zu nah oder verhält sich anders, als der normale Besucher, schlagen sie Alarm. Sie brauchen eine ruhige, aber sichere Führung. Ist das Eis erst gebrochen, sind sie treue Begleiter, die gern mit spazieren gehen.

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