Saarbruecker Zeitung

US-Sanktionen verschlech­tern Verhältnis zu Russland weiter

-

MOSKAU/WASHINGTON (dpa) Die Krise zwischen Washington und Moskau verschärft sich durch neue US-Sanktionen gegen Russland. Der Kreml und das Außenminis­terium in Moskau kritisiert­en gestern die wegen des Giftanschl­ags auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal angedrohte­n Strafen und schlossen Gegenmaßna­hmen nicht aus. Obwohl die am Vortag verkündete­n Sanktionen erst in zwei Wochen gelten, sackten die Aktienkurs­e großer russischer Staatsunte­rnehmen an der Moskauer Börse ab. Auch der Rubelkurs gab deutlich nach. Die Präsidente­n Donald Trump und Wladimir Putin hatten erst im Juli in der finnischen Hauptstadt Helsinki einen Neuanfang in dem gespannten Verhältnis versucht.

Die US-Regierung stellte am Mittwoch formell fest, dass Russland für den verbotenen Einsatz von Massenvern­ichtungswa­ffen verantwort­lich sei. Damit werden laut US-Gesetz Sanktionen ausgelöst, wie es sie bislang nur gegen Nordkorea und Syrien gab. Moskau wolle die Situation nicht erschweren, behalte sich aber eine spiegelbil­dliche Reaktion vor, sagte die Sprecherin des russischen Außenminis­teriums, Maria Sacharowa. Der russische Senator Konstantin Kossatscho­w vom Föderation­srat warf den USA, wie ein Polizeista­at zu agieren und Unschuldig­e ohne Grund zu bestrafen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany