Nach Hausbrand: Seniorin (93) lebt im Keller
Zerstörtes Mobiliar, feuchte Wände, eingebrochener Dachstuhl: Die Folgen für Bewohner eines Hauses auf dem Rodenhof sind beträchtlich. Bis sie zurück können, wird es noch dauern.
rasch aus, fanden anderweitig eine neue Bleibe. Zwei Bewohner traf es härter: Das Feuer machte sie obdachlos. Darunter die Hausbesitzerin Margarete Schumacher.
Seit mehr als 60 Jahren lebte sie in ihrer 80 Quadratmeter großen Wohnung, bis zu dem für sie dramatischen Zwischenfall. Die 93-Jährige kam zwar ohne Blessuren davon, kann aber nicht zurück in ihre vier Wände. Löschwasser richtete mächtigen Schaden an ihrer Wohnung in der ersten Etage an.
Noch schlimmer erwischte es ihren Sohn Klaus-Peter (64): Er wohnte direkt unter dem Dach. Durch den Brand löste sich verkohltes Gebälk und durchschlug die Zwischendecke. „Seine Möbel, sein Hausrat, alles ist zerstört“, berichtet seine Schwester Anneliese Schumacher. Sie half während der vergangenen Wochen den beiden, Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. „Einige Möbel meiner Mutter stehen immer noch im Hof“, sagt die 63-Jährige, die in Oberthal im Landkreis St. Wendel lebt. Sorgenvoll blickt sie gen Himmel. Denn ein Regenguss und der Schaden wäre noch beträchtlicher. Ein Unternehmer soll sie wegbringen und in einer Halle lagern. Bis die betagte Seniorin und deren Sohn wieder in ihr Haus zurückkehren können.
„Wenn alles gutgeht, kann meine Mutter zu Weihnachten wieder in
ihr Haus.“
Anneliese Schumacher,
Wann das sein wird? „Das wissen wir nicht. Wenn alles gutgeht, kann meine Mutter zu Weihnachten wieder in ihr Haus“, sagt ihre Tochter. Doch das ist nur eine vage Hoffnung. Viel ist noch zu tun. Draußen stehen Container, um den Schutt wegzuschaffen. „Drinnen müssen Experten noch die Feuchtigkeit in den Wänden messen. Dann muss alles erst getrocknet werden.“Die alten Tapeten müssen ab, der Bodenbelag ist hinüber. Und im Dach klafft, von einer Folie geschützt, ein immenses Loch.
Bis die gröbsten Schäden beseitigt sind und Margarete Schumacher wieder zurück kann, ist sie bei ihrer Nichte in Rußhütte untergebracht. In einer kleinen Kellerwohnung von etwa 50 Quadratmetern. Mit ihrem Sohn zusammen. Toilette und Bad sind separat von der Unterkunft. Das muss reichen, um die Zeit bis zur Rückkehr zu überbrücken.
Das Feuer, die zerstörte Wohnung, die Aufräumarbeiten, das Gastquartier im Keller: All das habe ihre Mutter sehr mitgenommen, schildert Tochter Anneliese Schumacher. „Sie fühlt sich entwurzelt“nach so vielen Jahrzehnten in ihrem eigenen Haus.
Wenigstens sehe aber alles danach aus, dass es für die Dame nicht auch noch zu einem finanziellen Fiasko kommt. Mittlerweile sollen sich Gutachter der Gebäudeversicherung umgesehen haben, um den Schaden zu bilanzieren. Hier zeichnen sich keine Probleme ab. Beim Hausrat sehe es ähnlich aus. „Die Versicherung wird wohl alles übernehmen.“
Anders bei Klaus-Peter Schumacher, der so gut wie alles verlor. Denn er hat keine Hausrat-Police abgeschlossen, bleibt folglich auf den Kosten sitzen. Von seiner Wohnung unterm Dach blieb nichts. Wie es für ihn weitergeht, werde sich zeigen.
Auch wenn das Geld bei Margarete Schumacher reichen sollte, Verlorenes durch Neues zu ersetzen: Viele Erinnerungsstücke sind unwiederbringlich hinüber.
Tochter der vom Brand betroffenen Hausbesitzerin