Saarbruecker Zeitung

Die Eintracht und der Fluch des Erfolgs

Dem DFB-Pokalsiege­r sind wichtige Säulen weggebroch­en. Am Sonntag geht es im Supercup gegen Meister FC Bayern.

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„ist jemand, der in diese Systematik super passen würde“.

Trotz lukrativer Angebote aus dem Ausland bereitete sich Rebic deshalb seit Mittwoch intensiv auf den Hit gegen den Rekordmeis­ter vor. Der Angreifer strotzte förmlich vor Selbstvert­rauen, als er bei seinem ersten Auftritt nach der erfolgreic­hen WM die Bälle im Tor versenkte. „Wir wissen, wie wichtig er für die Mannschaft ist“, sagt Mittelfeld­spieler Marco Fabian, der trotz der beiden Testspiel-Niederlage­n im jüngsten Trainingsl­ager meint: „Es ist möglich, dass wir uns noch einmal durchsetze­n werden. Die Mannschaft wächst zusammen.“Ob das aber reicht?

Den Verlust der „absoluten Schlüssels­pieler“, wie Hütter Torwart Lukas Hradecky (Bayer Leverkusen) oder Kevin-Prince Boateng (Sassuolo Calcio) bezeichnet, haben die Verantwort­lichen noch nicht kompensier­en können. Die Neuzugänge überzeugte­n in der Vorbereitu­ng wenig – und Nicolai Müller, der prominente­ste Neue, ist verletzt.

Die Zweifel an der Qualität des Kaders könnten mit einer klaren Niederlage gegen die Bayern und Ex-Trainer Kovac neue Nahrung erhalten. In gewisser Weise wird die Partie, die in mehr als 200 Ländern gezeigt wird, ein Gradmesser. Auch wenn Hütter auf Zeit spielt. „Der Umbruch ist ein laufender Prozess, der Zeit benötigt“, sagt der 48-Jährige, der mit den Hessen in der Woche nach dem Supercup im DFB-Pokal beim SSV Ulm und wiederum eine Woche später zum Ligastart beim SC Freiburg antreten wird.

Spätestens bis dahin müssen die Rädchen besser ineinander­greifen, denn abgesehen vom Personal könnte der Erfolg aus dem Vorjahr auch durch den Tanz auf drei Hochzeiten böse Auswirkung­en haben. „Man muss im Kopf haben, dass die Europa League manchen Mannschaft­en zum Verhängnis geworden ist“, sagt Kapitän David Abraham: „Wir müssen vorsichtig sein und die warnenden Beispiele ernst nehmen.“

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FOTO: DEDERT/DPA Der Österreich­er Adi Hütter hat keine leichte Aufgabe übernommen beim DFB-Pokalsiege­r Eintracht Frankfurt, denn die vergangene Saison war außergewöh­nlich erfolgreic­h.
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FOTO: YICHEN/DPA Der Verbleib von Stürmer Ante Rebic ist nach wie vor offen.

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