Saarbruecker Zeitung

Bayern und Frankfurt spielen um Supercup

Der Meister FC Bayern und sein neuer Trainer treffen im Supercup am Sonntag auf den DFB-Pokalsiege­r Eintracht Frankfurt.

- VON THOMAS NIKLAUS

Die Fußball-Bundesliga-Saison beginnt erst in zwei Wochen, aber am Sonntag geht es schon um den ersten Titel. Bayern München und Eintracht Frankfurt spielen um den Supercup.

(sid) Niko Kovac betrat am Freitag bestens gelaunt den kleinen Presseraum an der Säbener Straße. Dem 46-Jährigen war die Vorfreude auf das emotionale Wiedersehe­n mit seinem Ex-Club deutlich anzusehen. „Es ist absolut ein besonderes Spiel. Ich komme wieder zurück, wo ich vor Kurzem noch war und zweieinhal­b wunderschö­ne Jahre hatte“, sagte der neue Trainer des FC Bayern vor dem Supercup-Finale an diesem Sonntag (20.30 Uhr/ZDF) gegen Pokalsiege­r Eintracht Frankfurt – und grinste noch breiter als gewöhnlich.

Doch bei aller Gefühlsdus­elei: Kovac will nach sechs intensiven Vorbereitu­ngswochen mit aller Macht seine erste Trophäe mit dem deutschen Fußball-Rekordmeis­ter gewinnen – ohne Rücksicht auf seine Eintracht. „Wir haben den ersten Titel zu verteidige­n. Den wollen wir unbedingt holen. Das ist ein wichtiger Titel“, sagte der Kroate.

Seine Stars brennen nach dem überrasche­nden 1:3 im Pokalfinal­e gegen die Hessen ohnehin auf Revanche. Die Mannschaft sei nach den Enttäuschu­ngen der vergangene­n Saison inklusive des WM-Desasters „extrem hungrig auf Erfolgserl­ebnisse“, unterstric­h Thomas Müller, einer der WM-Frustriert­en. Man habe „noch eine Rechnung offen“, sagte Joshua Kimmich.

Dass Kovac an jenem 19. Mai noch Trainer in Frankfurt gewesen war, biete laut Müller „schon eine besondere Konstellat­ion“. Deshalb erwartet Kapitän Manuel Neuer den Coach „hochmotivi­ert“: „Das werden wir Spieler aber auch sein. Für uns ist das nicht irgendein Spiel. Der Supercup hat schon seine Bedeutung, und so gehen wir das auch an.“

Wie der Empfang in seiner alten Heimat sein wird, wisse er nicht, sagte Kovac. Er gehe aber „davon aus, dass die Fans die gemeinsame Zeit nicht vergessen haben.“Sollte es dennoch Pfiffe gegen ihn geben? „Okay, so ist das Leben“, sagte Kovac, der bei seinem ersten Pflichtspi­el mit den Bayern fast aus dem Vollen schöpfen kann. Nur James (Prellung) ist angeschlag­en. Auch einen Einsatz von Jérôme Boateng, der vor einem Verkauf zu Paris St. Germain steht, schloss er nicht aus.

Dass sich dessen Mitspieler wie etwa Arjen Robben oder Franck Ribéry in den letzten Tagen vehement gegen einen Transfer des Innenverte­idigers ausgesproc­hen hatten, wertete Kovac als gutes Zeichen. „Das zeigt, dass es in der Mannschaft stimmt. Ich bin sehr zuversicht­lich, dass wir die Saison als Team positiv gestalten“, sagte er. Die Entwicklun­g bei der Eintracht, bei der er eine lebenslang­e Mitgliedsc­haft besitzt, beobachtet Kovac trotz seiner neuen Aufgabe noch immer interessie­rt: „Ja natürlich, das ist doch normal.“

„Wir haben den ersten Titel zu verteidige­n. Den wollen wir unbedingt holen.“

Niko Kovac

Trainer des FC Bayern München

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FOTO: KNEFFEL/DPA Trainer Niko Kovac gibt auf dem Platz Anweisunge­n. Am Sonntag trifft er mit den Bayern auf seinen Ex-Club Eintracht Frankfurt, mit dem er den Meister im letzten DFB-Pokalfinal­e noch bezwungen hatte.

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