Saarbruecker Zeitung

Ein perfektes Angebot ist nötig

Mit Louisa Grauvogel verfügt die saarländis­che Leichtathl­etik über eine junge Sportlerin, die in die Weltspitze vorstoßen könnte. Nur wird die 22-Jährige aus Ottweiler nach ihren starken Auftritten bei der EM auch im Saarland bleiben?

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Es hat sich in den letzten Wochen angekündig­t, und die Europameis­terschafte­n in Berlin haben es eindrucksv­oll bestätigt: Louisa Grauvogel ist nicht nur internatio­nal konkurrenz­fähig, sie hat das Potenzial, bis in die Weltspitze vorzustoße­n. Die Auftritte der 22-Jährigen aus Ottweiler im Berliner Olympiasta­dion haben nicht nur die Zuschauer im weiten Rund entzückt, sondern auch die TV-Reporter erstaunt. Und die diskutiert­en am Freitag zwangsläuf­ig über Grauvogels Zukunft.

Eine Rückkehr in die USA, wo Grauvogel von 2016 bis zuletzt studierte, ist unwahrsche­inlich. Nur: Wo setzt sie ihr Studium in Kombinatio­n mit Spitzenspo­rt fort? Im Saarland oder woanders? Diese Frage muss die Siebenkämp­ferin der LG Saar 70 für sich persönlich beantworte­n nach dem Abwägen des Für und Wider. Eines aber sollte unter keinen Umständen pas- sieren – dass nicht alles versucht wird, Grauvogel hier im Saarland zu halten.

Das müsste im Landesspor­tverband für das Saarland Chefsache sein. Dumm nur, dass der LSVS in seinem Finanzskan­dal gerade keinen Chef zur Hand hat, der die Initiative ergreifen könnte, den Saarländis­chen Leichtathl­etik-Bund, die Uni und mögliche Partner aus der Wirtschaft kontaktier­t, um Grauvogel ein perfektes Paket zu bieten. Erst bei der Mitglieder­versammlun­g am 16. September wird ein neues LSVS-Präsidium gewählt, aber muss dieser elende Stillstand so lange andauern?

Es ist schon schlimm genug, dass in den letzten Monaten so viele Topsportle­r das Land verlassen haben. Zehnkämpfe­r Luca Wieland etwa. Oder die Schwimmer um Henning Mühlleitne­r und Annika Bruhn, die bei der EM in Glasgow aufgetrump­ft haben.

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