Saarbruecker Zeitung

Hupsignal alarmiert bei vergessene­m Kind

Der neue HyundaiS ant a Fe hat an Größe und S t at ur gewonnen. Das große S UV ist auch mit sieben S it zen und Allradant rieb erhält lich.

- VON MICHAEL KIRCHBERGE­R

OFFENBACH Der Santa Fe zählt seit 2001 zum Modellprog­ramm von Hyundai. Er ist gewisserma­ßen der koreanisch­e Urahn im SUV-Segment. Jetzt geht die dritte Generation des um sieben Zentimeter auf 4,77 Meter Länge gewachsene­n Fünftürers an den Start. Je nach Bedarf werden fünf oder sieben Sitze geliefert. Das Einstiegsm­odell mit einem 2,0-Liter-Vierzylind­er-Diesel leistet 150 PS/110 kW und steht für 35 070 Euro beim Händler. Es ist damit nicht teurer als der vergleichb­are Vorgänger.

Der Santa Fe hat an Statur gewonnen. Eine stärkere Betonung des Kühlergril­ls und zweigeteil­te LED-Scheinwerf­er geben ihm ein prägnantes Gesicht. Mit bis zu 19 Zoll großen Leichtmeta­llrädern steht er solide und 1,68 Meter hoch auf dem Asphalt. In der Breite misst er ohne Außenspieg­el 1,89 Meter, der Radstand liegt bei 2,77 Metern. Beides schafft komfortabl­e Platzverhä­ltnisse im Innenraum. Selbst große Mitfahrer kommen im Fond gut unter, vorne liegt zwischen Fahrer und Beifahrer ein ordentlich­er Abstand.

Auf ersten Testfahrte­n konnten wir allerdings nicht beurteilen, wie viel Freiraum die dritte Sitzreihe bietet, weil nur Fünfsitzer zur Ver- fügung standen. Der Kofferraum fasst im Basismodel­l wenigstens 625 Liter und beim Siebensitz­er 170 Liter. Das Volumen steigt nach dem Umklappen aller Sitze auf 1695 und 1625 Liter. Das ist nicht ganz so viel, wie etwa ein Skoda Kodiaq schlucken kann, aber durchaus angemessen. Angenehm ist vor allem die topfebene Ladefläche, die das Verstauen des Gepäcks wesentlich erleichter­t. Ösen und Haken ermögliche­n es, das Ladegut zu sichern. Unter dem Zwischenbo­den bleibt Raum für Ausrüstung und das Gepäckraum­rollo, das dort bei Bedarf passgenau untergebra­cht werden kann. Die Heckklappe wird elektrisch betrieben.

Ein Benzinmoto­r und zwei Diesel stehen für das SUV zur Wahl. Basisausst­attung ist die erwähnte 2,0-Liter-Maschine, die ein Spitzendre­h- moment von 400 Nm zwischen 1750 und 2500 U/min abgibt. Die Durchzugss­tärke ist erfreulich, denn der Santa Fe ist mit einem Mindestgew­icht von gut 1700 Kilogramm ein ordentlich­er Brocken. Nach der Norm verbraucht dieser Diesel 5,6 Liter. Er sprintet von null auf 100 km/h in 10,3 Sekunden und ist 195 km/h schnell.

Der größere 2,2-Liter-Diesel mit 200 PS/147 kW und 440 Nm Dreh- moment von 1750 bis 2750 U/min schafft es je nach Konfigurat­ion des Antriebsst­rang und der Getriebewa­hl in 9,3 bis 9,5 Sekunden von null auf 100 km/h, seine Spitze erreicht er bei 195 oder 203 km/h. Als Normverbrä­uche sind 5,8 bis 6,3 Liter Diesel angegeben.

Der Benzinmoto­r mit 2,4 Liter Hubraum bringt es auf 188 PS/138 kW und 241 Nm Drehmoment bei 4000 U/min. Mit diesem Triebwerk Hyundai Santa Fe 2.0 CRDI Ausführung: fünfsitzig­es SUV

Preis: 30 070 Euro

Länge: 4,77 Meter

Breite: 1,89 Meter

Höhe: 1,68 Meter

Radstand: 2,77 Meter

Leergewich­t: 1710 Kilogramm Zuladung: 561 Kilogramm Anhängelas­t: 2000 Kilogramm Gepäckraum: 625 – 1695 Liter Motor: Vierzylind­er-Diesel Hubraum: 1995 ccm

Leistung: 150 PS/110 kW Drehmoment: 400 Nm (1750/min) Schadstoff­klasse: Euro 6d-temp Spitze: 193 km/h

0 auf 100 km/h: 10,3 Sekunden Normverbra­uch: 5,6 Liter Diesel CO2-Ausstoß:toß: 147g/km

bleibt der Fahrspaß allerdings auf der Strecke. Bisweilen wirkt es recht angestreng­t, seine Durchzugsk­raft ist mäßig. Das schlägt sich in den Fahrleistu­ngen nieder. Trotz nominal höherer Motorleist­ung liegt er bei Beschleuni­gung (10,4 Sekunden) und Höchstgesc­hwindigkei­t gleichauf mit dem 2,0-Liter-Diesel. Beim Normverbra­uch kann er dagegen nicht mithalten. Er verlangt im Mittel 9,3 Liter Super. Der Grund dafür sind die Sechsstufe­n-Automatik und der Allradantr­ieb. Ein Partikelfi­lter macht ihn fit für die Abgasnorm Euro 6d-temp.

In den beiden Dieselmoto­ren reduzieren ein SCR-Katalysato­r und Harnstoff die geächteten Stickoxide. Der schwächere Diesel kommt ausschließ­lich mit einem manuellen Sechsgangg­etriebe und Frontantri­eb zum Kunden, der kräftigere ist mit Front- oder Allradantr­ieb sowie mit Sechsgang-Handschalt­ung oder achtstufig­er Wandleraut­omaten zu haben. Die Preise für die stärkeren Modelle hat Hyundai noch nicht genannt.

In der Ausstattun­gsliste des Santa Fe entdeckt man eine Menge feiner Sachen. So gibt es für die höherwerti­gen Versionen ein Headup-Display, das wichtige Fahrinform­ationen in der Windschutz­scheibe anzeigt. Auch eine kabellose Ladeschale ist für das große HyundaiSUV verfügbar, außerdem ein Passagier-Assistent, der die Fondtüren geschlosse­n hält, wenn auf der entspreche­nden Fahrzeugse­ite ein anderer Verkehrste­ilnehmer, gleich ob Fahrrad, Motorrad oder Auto, gerade passiert. Da gehören Spurüberwa­chung, Lenkassist­ent oder Abstandsre­gelung mit Stopp-Funktion fast schon zu den Banalitäte­n. Etwas übereifrig ist der Insassenal­arm, der den Chauffeur beim Verlassen und Verriegeln des Santa Fe per Hupsignal warnt, wenn ein Vierbeiner oder gar der Nachwuchs auf der Rückbank vergessen wurde. Ein Ultraschal­lsensor überwacht zu diesem Zweck den Innenraum.

Mit einem anständig gestaltete­n Interieur, guter Verarbeitu­ng und ansprechen­der Materialzu­sammenstel­lung kann der Santa Fe gewiss an den Erfolg seiner Vorgänger anknüpfen. Mit einem angenehmen Fahrverhal­ten und geringer Geräuschen­twicklung bringt er viele Voraussetz­ungen mit, um als tauglicher Reisewagen bestehen zu können. Nicht zuletzt seine üppige Anhängelas­t, die je nach Motorisier­ung 2000 oder 2500 Kilogramm beträgt, wird Camper erfreuen.

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FOTOS: HYUNDAI Der Hyundai Santa Fe ist ein komfortabl­er Reisewagen, der auch im Gelände zurecht kommt.
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Ein markant gestaltete­r Stoßfänger dominiert das Heck des Santa Fe.
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Das Cockpit ist nicht mehr so wuchtig wie die Schrankwan­d im Vorgänger.

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