Hupsignal alarmiert bei vergessenem Kind
Der neue HyundaiS ant a Fe hat an Größe und S t at ur gewonnen. Das große S UV ist auch mit sieben S it zen und Allradant rieb erhält lich.
OFFENBACH Der Santa Fe zählt seit 2001 zum Modellprogramm von Hyundai. Er ist gewissermaßen der koreanische Urahn im SUV-Segment. Jetzt geht die dritte Generation des um sieben Zentimeter auf 4,77 Meter Länge gewachsenen Fünftürers an den Start. Je nach Bedarf werden fünf oder sieben Sitze geliefert. Das Einstiegsmodell mit einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel leistet 150 PS/110 kW und steht für 35 070 Euro beim Händler. Es ist damit nicht teurer als der vergleichbare Vorgänger.
Der Santa Fe hat an Statur gewonnen. Eine stärkere Betonung des Kühlergrills und zweigeteilte LED-Scheinwerfer geben ihm ein prägnantes Gesicht. Mit bis zu 19 Zoll großen Leichtmetallrädern steht er solide und 1,68 Meter hoch auf dem Asphalt. In der Breite misst er ohne Außenspiegel 1,89 Meter, der Radstand liegt bei 2,77 Metern. Beides schafft komfortable Platzverhältnisse im Innenraum. Selbst große Mitfahrer kommen im Fond gut unter, vorne liegt zwischen Fahrer und Beifahrer ein ordentlicher Abstand.
Auf ersten Testfahrten konnten wir allerdings nicht beurteilen, wie viel Freiraum die dritte Sitzreihe bietet, weil nur Fünfsitzer zur Ver- fügung standen. Der Kofferraum fasst im Basismodell wenigstens 625 Liter und beim Siebensitzer 170 Liter. Das Volumen steigt nach dem Umklappen aller Sitze auf 1695 und 1625 Liter. Das ist nicht ganz so viel, wie etwa ein Skoda Kodiaq schlucken kann, aber durchaus angemessen. Angenehm ist vor allem die topfebene Ladefläche, die das Verstauen des Gepäcks wesentlich erleichtert. Ösen und Haken ermöglichen es, das Ladegut zu sichern. Unter dem Zwischenboden bleibt Raum für Ausrüstung und das Gepäckraumrollo, das dort bei Bedarf passgenau untergebracht werden kann. Die Heckklappe wird elektrisch betrieben.
Ein Benzinmotor und zwei Diesel stehen für das SUV zur Wahl. Basisausstattung ist die erwähnte 2,0-Liter-Maschine, die ein Spitzendreh- moment von 400 Nm zwischen 1750 und 2500 U/min abgibt. Die Durchzugsstärke ist erfreulich, denn der Santa Fe ist mit einem Mindestgewicht von gut 1700 Kilogramm ein ordentlicher Brocken. Nach der Norm verbraucht dieser Diesel 5,6 Liter. Er sprintet von null auf 100 km/h in 10,3 Sekunden und ist 195 km/h schnell.
Der größere 2,2-Liter-Diesel mit 200 PS/147 kW und 440 Nm Dreh- moment von 1750 bis 2750 U/min schafft es je nach Konfiguration des Antriebsstrang und der Getriebewahl in 9,3 bis 9,5 Sekunden von null auf 100 km/h, seine Spitze erreicht er bei 195 oder 203 km/h. Als Normverbräuche sind 5,8 bis 6,3 Liter Diesel angegeben.
Der Benzinmotor mit 2,4 Liter Hubraum bringt es auf 188 PS/138 kW und 241 Nm Drehmoment bei 4000 U/min. Mit diesem Triebwerk Hyundai Santa Fe 2.0 CRDI Ausführung: fünfsitziges SUV
Preis: 30 070 Euro
Länge: 4,77 Meter
Breite: 1,89 Meter
Höhe: 1,68 Meter
Radstand: 2,77 Meter
Leergewicht: 1710 Kilogramm Zuladung: 561 Kilogramm Anhängelast: 2000 Kilogramm Gepäckraum: 625 – 1695 Liter Motor: Vierzylinder-Diesel Hubraum: 1995 ccm
Leistung: 150 PS/110 kW Drehmoment: 400 Nm (1750/min) Schadstoffklasse: Euro 6d-temp Spitze: 193 km/h
0 auf 100 km/h: 10,3 Sekunden Normverbrauch: 5,6 Liter Diesel CO2-Ausstoß:toß: 147g/km
bleibt der Fahrspaß allerdings auf der Strecke. Bisweilen wirkt es recht angestrengt, seine Durchzugskraft ist mäßig. Das schlägt sich in den Fahrleistungen nieder. Trotz nominal höherer Motorleistung liegt er bei Beschleunigung (10,4 Sekunden) und Höchstgeschwindigkeit gleichauf mit dem 2,0-Liter-Diesel. Beim Normverbrauch kann er dagegen nicht mithalten. Er verlangt im Mittel 9,3 Liter Super. Der Grund dafür sind die Sechsstufen-Automatik und der Allradantrieb. Ein Partikelfilter macht ihn fit für die Abgasnorm Euro 6d-temp.
In den beiden Dieselmotoren reduzieren ein SCR-Katalysator und Harnstoff die geächteten Stickoxide. Der schwächere Diesel kommt ausschließlich mit einem manuellen Sechsganggetriebe und Frontantrieb zum Kunden, der kräftigere ist mit Front- oder Allradantrieb sowie mit Sechsgang-Handschaltung oder achtstufiger Wandlerautomaten zu haben. Die Preise für die stärkeren Modelle hat Hyundai noch nicht genannt.
In der Ausstattungsliste des Santa Fe entdeckt man eine Menge feiner Sachen. So gibt es für die höherwertigen Versionen ein Headup-Display, das wichtige Fahrinformationen in der Windschutzscheibe anzeigt. Auch eine kabellose Ladeschale ist für das große HyundaiSUV verfügbar, außerdem ein Passagier-Assistent, der die Fondtüren geschlossen hält, wenn auf der entsprechenden Fahrzeugseite ein anderer Verkehrsteilnehmer, gleich ob Fahrrad, Motorrad oder Auto, gerade passiert. Da gehören Spurüberwachung, Lenkassistent oder Abstandsregelung mit Stopp-Funktion fast schon zu den Banalitäten. Etwas übereifrig ist der Insassenalarm, der den Chauffeur beim Verlassen und Verriegeln des Santa Fe per Hupsignal warnt, wenn ein Vierbeiner oder gar der Nachwuchs auf der Rückbank vergessen wurde. Ein Ultraschallsensor überwacht zu diesem Zweck den Innenraum.
Mit einem anständig gestalteten Interieur, guter Verarbeitung und ansprechender Materialzusammenstellung kann der Santa Fe gewiss an den Erfolg seiner Vorgänger anknüpfen. Mit einem angenehmen Fahrverhalten und geringer Geräuschentwicklung bringt er viele Voraussetzungen mit, um als tauglicher Reisewagen bestehen zu können. Nicht zuletzt seine üppige Anhängelast, die je nach Motorisierung 2000 oder 2500 Kilogramm beträgt, wird Camper erfreuen.