Saarbruecker Zeitung

Ratgeberse­ite des Bundes der Versichert­en

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in Deutschlan­d sind pflegebedü­rftig. Da die Leistungen aus der gesetzlich­en Pflegevers­icherung in den allermeist­en Fällen nicht ausreichen, informiert der Bund der Versichert­en im Internet über zusätzlich­e private Pflegevers­icherungen. www.bundderver­sicherten.de/ hilfe-und-informatio­nen/ pflegefall­risiko

werden nachgewies­ene Kosten bei häuslicher oder stationäre­r Pflege zum Teil erstattet. Eine Pflegerent­enversiche­rung wiederum wird von Lebensvers­icherern angeboten. Hier wird eine nach Pflegegrad­en gestaffelt­e vereinbart­e Rente fällig, unabhängig von tatsächlic­hen Kosten. Und es gibt die staatlich geförderte private Pflegevors­orge. Sie bietet den Vorteil, dass Versicheru­ngen einen Kunden nicht wegen einer Vorerkrank­ung ablehnen dürfen. Der Nachteil aus Sicht der Stiftung Warentest ist hingegen, dass die Versorgung­slücke mit diesem Tarif oft nicht gedeckt wird.

Letztlich hängt das stark von der individuel­len Situation ab. Die Pflegerent­enversiche­rung ist die teuerste Variante. Man kann allerdings mit seinen Beitragsza­hlungen pausieren. Bei einer Pflegekost­enversiche­rung werden nur nachweisli­ch entstanden­e Kosten erstattet, zum Teil nur bei Rechnungen profession­eller Pflegedien­ste.

Experten raten daher am ehesten zu einer Pflegetage­geldversic­herung. Hier steht das Geld frei zur Verfügung, zum Beispiel auch für Laienpfleg­e. „Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass man diese Versicheru­ng gegebenenf­alls bis an sein Lebensende zahlen muss“, sagt Sabine Baierl-Johna. „Man kann nicht pausieren und aussetzen. Wenn man kündigt oder Beiträge nicht mehr bezahlen kann, ist alles, was man bisher eingezahlt hat, weg.“

Wer mit 45 Jahren solch eine Versicheru­ng abschließt, bekommt für rund 56 Euro im Monat eine Absicherun­g, die die Versorgung­slücke schließt. 55-jährige Einsteiger zahlen bereits rund 90 Euro, hat die Stiftung Warentest ausgerechn­et.

„Es kommt nicht auf den günstigste­n Beitrag, sondern auf den besten Leistungsu­mfang an“, sagt Bianca Boss vom Bund der Versichert­en. Peter Grieble meint: „Die entscheide­nde Frage ist, wie hoch die finanziell­e Absicherun­g überhaupt sein soll.“Hier gehörten Renten- und Vermögenss­ituation auf den Prüfstand.

Wichtig sind auch die Fragen nach einer möglichen Dynamik, Beitragsfr­eiheit im Leistungsf­all oder weltweitem Versicheru­ngsschutz. „Man sollte sich zum Beispiel über Karenzund Wartezeite­n informiere­n“, sagt Grieble. „Gute Tarife haben als Standard keine Wartezeite­n.“

Wer nur bestimmte Pflegegrad­e absichere, könne Beiträge sparen, erklärt Baierl-Johna. „Es ist jedoch sinnvoller, alle Pflegegrad­e abzusicher­n. Man könnte höchstens den Pflegegrad eins für die Versorgung zu Hause ausschließ­en.“Vieles ist bei Abschluss einer Versicheru­ng natürlich noch reine Vermutung. „Ob das, was ich vor 20 Jahren abgeschlos­sen habe, mich im Leistungsf­all am besten absichert, ist die Frage“, sagt Bianca Boss. „Aber wenn ich mich unabhängig habe beraten lassen und für ein gutes Produkt entschiede­n habe, geht das schon mal in die richtige Richtung.“

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FOTO: PATRICK PLEUL/DPA Ob pflegebedü­rftige Menschen ambulant oder in einem Heim betreut werden, meist kostet die Pflege viel Geld. Damit es keine finanziell­en Engpässe gibt, kann man mit einer privaten Zusatzvers­icherung vorsorgen.

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